Sprit-Mangel:Iran will Bau reiner Benzin-Autos stoppen

Angesichts der Benzinknappheit im Iran sollen in dem ölreichen Land nur noch Autos gebaut werden, die auch mit Erdgas fahren können.

"In zwei Wochen wird das Industrieministerium die Produktion von reinen Benzin-Fahrzeugen stoppen", zitierte die Wirtschaftszeitung Dschan-e Ektesad am Samstag einen Sprecher. Industrieminister Mohammed Resa Tahmasbi sagte der amtlichen Nachrichtenagentur Irna, langfristig würden alle Autos im Iran auf Erdgas umgestellt.

Der Iran hat zwar die zweitgrößten Reserven an Öl und Erdgas und ist der viertgrößte Erdöl-Exporteur. Der Islamischen Republik fehlen jedoch Raffinerie-Kapazitäten, so dass sie 40 Prozent ihres Sprits einführen muss.

Am 27. Juni hatte die Regierung trotz wütender Proteste der Bevölkerung Benzin rationiert. Unter anderem sollen damit die Folgen einer möglichen Verschärfung von UN-Sanktionen wegen des umstrittenen iranischen Atomprogramms vorgebeugt werden.

Um den Konsum und die Importe zu drosseln, hatte die Regierung zudem im Mai den Literpreis auf umgerechnet acht Euro-Cent angehoben. Trotzdem gehört der iranische Treibstoff immer noch zu den billigsten weltweit.

Der Iran besitzt die größte Autoindustrie im mittleren Osten. Die beiden Hersteller Iran Khodro und Saipa produzieren hauptsächlich europäische und japanische Modelle in Lizenz.

© sueddeutsche.de/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: