Sportliche Kompaktklasse:Klein, stark, willig

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Auf einmal hatte es der Golf GTI mit echter Konkurrenz zu tun: Kadett GSi und Escort XR-3i rüttelten an seinem Thron. MIttlerweile tummeln sich immer mehr Kompakte im sportlichen Segment. Vor allem die Asiaten haben ihre Liebe zur Leistung entdeckt.

Stefan Grundhoff

Mit der jüngsten Golf-Generation hat sich Volkswagen auf seine alten Tugenden besonnen. Der GTI wurde wieder zu einem echten Spaßmacher, einer erfolgreichen Marke in der Marke. Davon können Marketingabteilungen anderer Hersteller nur träumen.

Opel und Ford haben sich nicht lumpen lassen und hatten mit Astra OPC (240 PS) und Focus ST (220 PS) in diesem Frühjahr ebenfalls einen eindrucksvollen Auftritt. Doch das Trio von einst ist längst schon keines mehr - sondern eher zu einer Kleingruppe angewachsen.

Volkswagen selbst legte mit dem grandios sportlichen Golf R32 hausintern noch einmal nach - sechs Zylinder, Allradantrieb und 250 PS. Das bietet übrigens auch der Audi A3 3.2 quattro - da nur eine Spur eleganter.

Der Neue im Rennanzug

Da ließ sich BMW nicht lange bitten und schickte mit dem BMW 130i den derzeit wohl sportlichsten Spaßmacher ins Rennen. Sein Vorteil: 265 PS - und Hinterradantrieb.

Doch auch die japanichen Konkurrenten wie Honda und Mazda wollen mit ihren jüngsten Errungenschaften Wirbel in die schnelle Klasse bringen.

Der neue Honda Civic war noch nicht offiziell auf dem Markt, da konnte man bereits vernehmen, dass der Type-R wieder eine besondere Rennmaschine werden sollte. Bisher nur auf dem Genfer Salon präsentiert, wollen es die Asiaten mit ihm der starken Konkurrenz nun zeigen.

Der Neue im knackigen Rennanzug wird das Image der grenzenlosen Honda-Drehorgel weiterschreiben. Wer in dieser Klasse sportliche Fahrleistungen, einen kraftvollen Auftritt und Drehzahlen in Richtung von 8.000 Touren möchte, kommt um den neuen Civic Type-R kaum herum. Marktstart? Anfang 2007.

Auch Mazda gibt Gas

Nur wenig hatten beim Thema Sportlichkeit bisher Mazda auf der Liste. Gewiss - dynamisch waren die Mazda schon immer. Aber der Spaßroadster MX-5 überstrahlte doch so ziemlich alles, was es bislang in Richtung Sportlichkeit aus dem Hause Mazda gegeben hatte.

Beim aktuellen Mazda 3 nun wollte man auf eine imageträchtige Sportversion nicht länger verzichten. Wie der dynamische Sechser bekommt auch er den Zusatz "MPS". Die kleine Rennsemmel legt die Meßlatte noch ein Stück höher, hat mit 260 PS gar mehr Leistung als der omnipotente Golf R32. Bleibt abzuwarten, wie sich diese Motorleistung mit dem Frontantrieb verträgt. Eine ausgeklügelte Elektronik mit Sperrdifferential soll dafür sorgen, dass nicht zuviel an die geschundene Lenkachse kommt.

In geringer Menge

Der Opel Astra OPC mit seinen 240 PS zeigt, dass über 200 Pferdchen an der Vorderachse nicht nur für Freude sorgen können. Die gibt es dafür beim Mini Cooper S. Und wer beim bayrisch-britischen Mini so richtig Gas geben möchte, entscheidet sich für den John Cooper-Works-Kit.

Fast unbemerkt von solch starker Konkurrenz dümpelt seit rund einem Jahr der Citroen C4 2.0 16v vor sich hin. Nicht so präsent wie die neuen Rennversionen aus Asien, aber mit seinem ungewöhnlichen Design und 130 kW/177 PS. Dass sich die Verkaufszahlen im erwartet kleinen Rahmen halten, dafür sorgen die mittelmäßige Motorleistung und dieses polarisierende Styling des Franzosen.

Nun auch noch ein Dodge

Wenn es schon um geringe Stückzahlen geht, dann darf einer wie der Alfa 147 GTV nicht fehlen. Er bietet einen imposanten optischen Auftritt, 240 PS und den grandiosen Sound eines 3,2-Liter-Triebwerks mit den obligatorischen sechs Zylindern.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wohin das Rennen in der Kompaktklasse geht. Ein Beispiel? Ende des Jahres wird der Neuling Dodge Caliber SRT-4 vorgestellt - 300 PS stark. Und in der Golf-Klasse positioniert.

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