Sicherheit im Verkehr:Ins Schwimmen gekommen

Viele Autofahrer unterschätzen das Aquaplaning-Risiko. Denn das Aufschwimmen in Wasserpfützen trifft nicht nur Raser.

Klaus Justen

Schon bei knapp 80 km/h können die Reifen den Halt verlieren - und zwar selbst mit nagelneuem Profil. Das gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofil von 1,6 Millimeter ist bei starkem Regen sogar nur für wenig mehr als 60 km/h gut.

Starker Regen verlangt gute Autofahrer: die A8 München - Salzburg (Foto: Foto: ddp)

Fuß vom Gas heißt eine eiserne Regel bei Regen. Die zweite: Behalten Sie die Straße genau im Auge. Aquaplaning-Fallen lassen sich erkennen: In Vertiefungen in der Fahrbahn steht das Wasser ebenso wie in Spurrillen. Gefährlich sind auch besonders breite Straßen, auf denen das Wasser lange braucht, um abzulaufen.

Ebenso lauert erhöhtes Aquaplaning-Risiko in S-Kurven im Bereich des Übergangs zwischen den beiden Kurven. Weitere Indizien für zu viel Wasser auf der Straße: Das Autolicht reflektiert bei Nacht kaum.

Tipps für den Notfall

Auch wenn ein vorausfahrendes Auto keine Spuren hinterlässt, herrscht Alarmstufe.

Wenn Sie in die Wasserfalle hineingefahren sind: sofort runter vom Gas, die Kupplung treten, allenfalls sanft abbremsen. Und vor allem: die Lenkung in Geradeausstellung festhalten, nicht wild herumkurbeln.

Auch andere Rutschfallen drohen im Herbst, vor allem Laub auf der Straße, das bei Regen so glitschig wird wie Glatteis. In Alleen oder Waldstücken ist besondere Vorsicht angesagt, und auch im Einmündungsbereich von Feldwegen.

Wer hier bremsen muss oder in eine enge Kurve lenkt, stellt schnell fest, dass ABS und ESP viel können, aber keine Wunderdinge vollbringen. Besonders nachts und in den frühen Morgenstunden sollte man vor allem in Waldschneisen und auf Brücken mit Reifglätte oder überfrierender Nässe rechnen.

© SZ vom 27. 10. 2005 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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