Richtiges Verhalten im Stau:Stillgestanden

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Wartezeiten, verpasste Termine und Stress trotz Stillstands: Staus sind bei Autofahrern verhasst. Und angesichts zunehmenden Straßenverkehrs stockt es immer häufiger. Experten haben einige Tipps parat.

Zu einem angepassten Verhalten gehört, sich über die Stau-Ursachen im Klaren zu sein. Grundsätzlich sind Staus für Experten keine unbekannte Größe mehr. "In 90 Prozent der Fälle lässt sich die Ursache erklären", sagt Peter Wagner, Abteilungsleiter-Verkehrsinformatik beim Institut für Verkehrsforschung (IVF) in Berlin. Meist entstehe stockender Verkehr, weil die jeweilige Strecke überlastet ist.

"Schwerpunkte sind dabei auf Autobahnen die Bereiche von Ein- und Ausfahrten", sagt Wagner.

ADAC-Experte Otto Saalmann nennt Baustellen und Verkehrsunfälle als weitere typische Stau-Verursacher. Der Stau "aus dem Nichts" ist zwar laut Saalmann eine Ausnahme, doch es gibt auch hier Erklärungen: "Wenn zum Beispiel ein ortsfremder Autofahrer sich auf stark befahrener Strecke in der Nähe eines Autobahnkreuzes an der Beschilderung orientieren muss." Das Auto wird dabei verlangsamt, ein nachfolgender Wagen muss bremsen - und schon kommt es zur Kettenreaktion, die zu stockendem Verkehr führen kann.

Guter alter Warnblinker

Wenn alles steht, muss der Autofahrer richtig reagieren. "Es ist vorab schon wichtig, die entsprechenden Verkehrszeichen im Blick zu haben", rät Welf Stankowitz vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) in Bonn. An vielen Autobahnen finden sich Einrichtungen, die anzeigen, dass sich ein Stau gebildet hat. Wer solche Hinweise bemerkt hat, wird von einem Stau-Ende nicht überrascht. "Bei der Annäherung ist es dann auf jeden Fall eine gute Idee, die Warnblinkanlage einzuschalten", sagt Peter Wagner.

Auch im Stillstand muss das Verkehrsgeschehen weiter im Auge behalten werden. Schnelles Vorfahren samt abruptem Bremsen ist laut DVR im Hinblick auf den Spritverbrauch unwirtschaftlich. Außerdem zerstört es noch den letzten Rest des Verkehrsflusses.

Ganz wichtig: die Rettungsgasse

Selbstverständlich sollte die Bildung einer Rettungsgasse sein. Das Prinzip ist laut Saalmann simpel: "Bei einer zweispurigen Autobahn wird die Gasse in der Mitte zwischen den beiden Spuren gebildet. Bei einer dreispurigen Fahrbahn hat die Gasse zwischen der linken und der mittleren Fahrspur zu sein."

Vor Baustellen und Verengungen sorgt ein weiteres Phänomen dafür, dass Staus auf unnötige Längen anwachsen. "Es gibt immer noch Autofahrer, die das Prinzip des Reißverschlussverfahrens einfach nicht verstehen wollen", kritisiert Saalmann.

Doch gerade ein reibungsloser "Reißverschluss" hilft vor Engstellen, kilometerlange Probleme zu vermeiden. Von der zu Ende gehenden Spur sollte nicht so früh wie möglich, sondern erst am Ende auf die weiterführende Spur gewechselt werden - sonst wird Strecke verschenkt.

Flott weg - aber nicht zu flott

Was bei der Auflösung eines Staus zu tun ist, dafür gibt es unterschiedliche Theorien. "Es gibt eine Vermutung, dass ein Stau sich schneller auflösen kann, wenn vorne bei freier Strecke zügig losgefahren wird", sagt Peter Wagner.

Allerdings bedeutet "zügig" in diesem Fall nicht Vollgas. Denn wer versucht, verlorene Zeit mit möglichst viel Tempo und waghalsigen Fahrmanövern aufzuholen, riskiert einen Unfall - und verursacht womöglich den nächsten Stau.

Ganz wichtig: die Rettungsgasse

Selbstverständlich sollte die Bildung einer Rettungsgasse sein. Das Prinzip ist laut Saalmann simpel: "Bei einer zweispurigen Autobahn wird die Gasse in der Mitte zwischen den beiden Spuren gebildet. Bei einer dreispurigen Fahrbahn hat die Gasse zwischen der linken und der mittleren Fahrspur zu sein."

Vor Baustellen und Verengungen sorgt ein weiteres Phänomen dafür, dass Staus auf unnötige Längen anwachsen. "Es gibt immer noch Autofahrer, die das Prinzip des Reißverschlussverfahrens einfach nicht verstehen wollen", kritisiert Saalmann.

Doch gerade ein reibungsloser "Reißverschluss" hilft vor Engstellen, kilometerlange Probleme zu vermeiden. Von der zu Ende gehenden Spur sollte nicht so früh wie möglich, sondern erst am Ende auf die weiterführende Spur gewechselt werden - sonst wird Strecke verschenkt.

Flott weg - aber nicht zu flott

Was bei der Auflösung eines Staus zu tun ist, dafür gibt es unterschiedliche Theorien. "Es gibt eine Vermutung, dass ein Stau sich schneller auflösen kann, wenn vorne bei freier Strecke zügig losgefahren wird", sagt Peter Wagner.

Allerdings bedeutet "zügig" in diesem Fall nicht Vollgas. Denn wer versucht, verlorene Zeit mit möglichst viel Tempo und waghalsigen Fahrmanövern aufzuholen, riskiert einen Unfall - und verursacht womöglich den nächsten Stau.

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