Renault Mégane Cabriolet:Die gute Figur bleibt geschlossen erhalten

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Renault baut seine Cabrios weiterhin bei Karmann - 4300 Exemplare sollen 1997 verkauft werden

(SZ vom 21.06.1997) Als Renault 1991 sein erstes Cabrio vorstellte, hatte die Konkurrenz noch Überrollbügel, während Renault auf bügelfreie Offenheit setzte. Cabrios im eigenen Haus zu planen, liegt den Franzosen durchaus - sie selbst zu bauen, aber weniger. Deshalb ging man damals zu Karmann, um sich beraten und das offene Auto schließlich entwickeln und bauen zu lassen. Das ist bis heute so geblieben.

Das neue Cabriolet basiert auf dem Mégane, genauer: auf dem Mégane Coupé. Deshalb verfügt der Neue über dessen Radstand von 2, 47 Meter, allerdings verlängerte man das Heck um zehn Zentimeter, damit das Verdeck hinter den Rücksitzen verschwindet, ohne daß auf zumutbare Sitzverhältnisse im Fond verzichtet werden muß.

Anfänglich kommt das Cabrio mit 1,6-l-Vierzylindermotor und 66 kW (90 PS) zum Preis von 34 800 Mark sowie mit 2,0-l-16V-Vierzylinder und 110 kW (150 PS) für 44 700 Mark zu uns. Beide Versionen verfügen über Fünfgang-Handschaltung. Eine 84 kW (114 PS) starke 2,0-l-Version folgt später. Sie kann mit einer Automatik kombiniert werden. Insgesamt wirkt das Mégane Cabriolet bullig, aber nicht unelegant. Für die Optik sorgen hohe Gürtellinie, herunter gezogene Schweller und Schürzen und die markanten Abströmungen der Kopfstützen im Fond. Elegant wirkt die Keilform, die dynamisch gestylte Windschutzscheibe und nicht zuletzt die kompromißlose Offenheit durch das im Verdeckkasten verstaubare Dach - aber auch geschlossen macht das Cabrio eine gute Figur.

Als besonderer Gag darf die 1700 Mark teure Two-in-one-Box gelten, eine Rücksitzabdeckung aus Aluminium, die das Kofferraumvolumen von 281 Liter auf stattliche 463 Liter vergrößert. Wer sie nicht ständig braucht, sollte auf die 20 Kilogramm leichte Box nicht verzichten. Sie ist an die Zentralverriegelung gekoppelt und diebstahlgesichert. Darüber hinaus wurde sie in ihrer Formgebung so gekonnt angepaßt, daß sie den offenen Viersitzer Mégane in einen Roadster mit überzeugender Stilistik verwandelt.

Das Mégane Cabriolet soll 35 Prozent verwindungssteifer sein als sein Vorgänger, was glaubhaft wirkt. Der 2. 0 16V ist betont sportlich, aber nicht zu hart ausgelegt. Die Ausstattung ist mit elektrischen Fensterhebern, Cassettenradio und ABS nahezu komplett. Ledersitze müssen mit 2500 Mark und eine Klimaanlage für kaum mehr als 2000 Mark extra bezahlt werden. Wer das Basismodell mit elektrischem Verdeck ordert, muß mit 3000 Mark Aufpreis rechnen.

Renault möchte noch in diesem Jahr 4300 Fahrzeuge verkaufen, zehn Prozent davon als 2. 0 16V. Die Kalkulation dürfte realistisch sein, liegen die Stärken des Mégane Cabriolets doch nicht nur in seiner hinreißenden Optik, sondern auch im Fahrverhalten und der überlegten Funktionalität.

Von Jürgen Zöllter

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