Renault Clio 2:Mit etwas mehr Dynamik

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Der erfolgreiche Franzose bietet nun bis zu 107 PS Leistung

(SZ vom 11.08.1999) Bereits wenige Monate nach dem Start der zweiten Generation des Renault Clio zeichnet sich ab, dass sie nahtlos an den Erfolg der ersten anzuknüpfen vermochte. Trotz der mit einem Modellwechsel verbundenen Umsatzrückgänge und obwohl der Verkauf der Neuauflage in allen europäischen Ländern mit Ausnahme von Frankreich erst im September angelaufen ist, war der Clio 2 bis Ende 1998 schon wieder auf dem zweiten Platz der europäischen Kompaktwagen-Hitparade vorgerückt und schickt sich an, die Spitze zu übernehmen. Renault ist auf diesen Vorstoß vorbereitet: Im spanischen Valladolid, wo eines der drei Werke steht, in denen der Clio produziert wird, werden künftig pro Arbeitstag 1250 statt 980 Einheiten vom Band laufen.

Weil Varianten-Vielfalt zusätzliche Kundenkreise erschließt und damit den Markterfolg sichern hilft, hat Renault vor kurzem zwei dreitürige Varianten des 3,77-Meter-Wagens nachgeschoben, die beim Tritt aufs Gaspedal etwas mehr Dynamik entwickeln als die bisher lieferbaren Modelle. Der Si zum Preis von 24 100 Mark ist mit einem 1,6-Liter-Motor bestückt, der eine Höchstleistung von 66 kW (90 PS) bereitstellt - während der 28 500 Mark teure 16V aus ebensoviel Hubraum, aber mit vier statt zwei Ventilen je Zylinder, 79 kW oder 107 PS mobilisiert. Damit lässt sich die Tachonadel des neuen Clio bis an die 195 km/h-Marke und - beim Beschleunigungstest - in 9,6 Sekunden von Null auf Tempo 100 beschleunigen. Der Si ist gleichfalls flott, aber nicht ganz so schnell unterwegs; er begnügt sich mit einer Spitzengeschwindigkeit von 181 km/h und braucht für den Sprint exakt eine Sekunde länger.

Das Drehmomentangebot der beiden Dreitürer kann sich gleichfalls sehen lassen. Der Si-Fahrer gebietet bereits bei 2500/min über 131 Nm und im Drehzahlbereich zwischen 1500 und 5250/min über immerhin 90 Prozent dieses Höchstwertes, beim 16V stehen zwischen 2500 und 5500/min mindestens 133 Nm zur Verfügung; das Maximum von 148 Nm wird bei 3750 Kurbelwellenumdrehungen pro Minute erreicht.

Renault liefert zu diesen beachtlichen Fahrleistungen, die ein straff, aber nicht unkommod abgestimmtes Fahrwerk sicher auf die Straße bringt, eine umfangreiche Serienausstattung. Sie umfasst neben ABS, Front- und Seiten-Airbags, Servolenkung, Zentralverriegelung und Fernbedienung, Isofix-Kindersitz-Befestigungen, drei Kopfstützen und Drei-Punkt-Sicherheitsgurten auf der Rücksitzbank eine Menge Schmankerl. Dazu gehört der Sportsitz mit einstellbarer Lordosenstütze auf der Fahrerseite (der im 16V mit Velours bezogen ist, während sich der Si mit Halbvelours bescheiden muß) ebenso wie in Wagenfarbe lackierte Stoßfänger, Scheinwerfer mit doppeltem Leuchteinsatz und Nebelscheinwerfer.

Der 16V wartet überdies serienmäßig mit einer Klimaanlage, einer Sun-Protect-Windschutzscheibe, die das Aufheizen des Innenraums im Sommer verlangsamt, elektrische einstell- und beheizbaren Rückspiegeln, Audioanlage, Leichtmetallfelgen, einem Spoiler am Heck und einer Aluminium-Motorhaube auf, die laut Renault "eine Premiere in dieser Klasse darstellt". Typisch für den derzeit stärksten Clio 2 ist darüber hinaus, dass Lenkrad, Schaltknauf und Schaltgestänge in einer Lederhülle stecken und gebürstetes Aluminium dem Instrumententräger dezente Glanzlichter aufsetzt.

Die sportliche Linie will Renault im Clio-Programm weiter pflegen. Schon im Herbst 1999 soll das Angebot ausgebaut und die nächste Leistungsstufe erklommen werden. Die Rede ist von einer Spielart mit 2,0-Liter-Motor und einer Höchstleistung, die irgendwo zwischen 117 und 125 kW (160 bis 170 PS) angesiedelt sein soll.

Von Gerlinde Fröhlich-Merz

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