Reifenwechsel:Her mit den Sommerreifen!

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Die warme Jahrezeit rückt näher und trotzdem fahren viele Autofahrer noch mit Winterreifen. Das hat Folgen: höherer Spritverbrauch und gefährlich lange Bremswege. Also: Bitte umrüsten!

Der Sommer rückt näher und trotzdem fahren noch viele Autofahrer mit Winterreifen. Eine Bequemlichkeit, die Folgen hat: höherer Spritverbrauch und gefährlich lange Bremswege.

Haben Sommerreifen weniger als drei Millimeter und Winterreifen weniger als vier Millimeter Profiltiefe, sollten sie ausgetauscht werden - so die Empfehlung von Experten. Also: Besser einmal öfter nachmessen! (Foto: Foto: pba)

Natürlich gibt's Gründe, sich mit dem Umrüsten Zeit zu lassen: Der eine will noch mal ins Gebirge und befürchtet, dass da noch Schnee liegen könnte, der andere seine nicht mehr ganz jungen Winterreifen abfahren.

Aber: Je wärmer es wird, desto unwohler fühlt sich ein Winterreifen. Die für tiefe Temperaturen entwickelte Gummimischung vulkanisiert bei hohen Außentemperaturen nach - das heißt: Der Gummi verhärtet sich und verliert Haftungseigenschaften. Zudem ist ein so veränderter Winterreifen in der nächsten kalten Jahreszeit auch nur noch schlecht zu gebrauchen. Das Profil des Reifens knickt bei Kurvenfahrten auch früher ein - er "schmiert", der Verschleiß steigt und die Lenkpräzision lässt nach.

Längerer Bremsweg, höherer Verbrauch!

Es gibt eine grobe Faustregel: Winterreifen funktionieren optimal bis etwa sieben Grad plus. Bis rund 15 Grad bleiben ihre Eigenschaften einigermaßen aufrecht, ab 20 Grad werden sie geradezu gefährlich - der Bremsweg verlängert sich drastisch! Das heißt: Ein normaler Mittelklasse-Pkw mit Sommerreifen steht nach rund 38 Metern aus Tempo 100, mit Winterreifen stoppt er erst nach 50 Metern.

Weitere Folge: Der "erwärmte" Winterreifen erholt sich auch nicht mehr, seine Elastizität ist beeinträchtigt - sein Rollwiderstand steigt um bis zu 30 Prozent. Und das bewirkt sofort einen höheren Bezinverbrauch und damit auch einen höheren Kohlendioxidausstoß. Also: Bitte umrüsten!

Wie Sie Ihre Winterreifen richtig lagern und kennzeichnen, lesen Sie auf der nächsten Seite.

Winterreifen müssen in den Keller oder in die Garage, damit sie trocken und kühl aufbewahrt und nicht aggressiven Umwelteinflüssen (UV-Licht, Ozon) ausgesetzt sind. Und sie sollten nicht mit Ölen, Benzin oder Chemikalien in Berührung kommen.

Die ursprüngliche Position markieren! Das geht mit Reifenkreide, Spezialstiften oder mit vorgekennzeichneten Ventilkappen (VL für "vorne links", ebenso VR, HL, HR), die es im Zubehörhandel gibt. Der Grund: So vermeiden sie eine eventuelle Laufrichtungsumkehr der Reifen.

Splitt und Steine sorgfältig entfernen - dazu haben Sie jetzt die beste Möglichkeit. Sind irgendwelche Fremdkörper aber zu tief in einen Reifen eingedrungen, muss er von einem Reifenfachhändler untersucht werden.

Die Lagerung: Die Winterreifen bitte stapeln oder aufhängen. Wenn Sie die Winterreifen ohne Felge aufbewahren, dann stellen Sie sie bitte aufrecht hin und drehen Sie sie alle vier Wochen ein Stück weiter.

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