Reifenrecycling:Von wegen abgefahren

Alte Autoreifen können auf der Mülldeponie enden, bei einer Recyclingsfirma - oder sie landen beim Architektenkollektiv Refunc: Das Netzwerk führt in verschiedenen Ländern Projekte durch, um dem abgenutzten Kautschuk einen neuen Sinn zu geben.

Von Regina Brand

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(Foto: Refunc)

Alte Autoreifen können auf der Mülldeponie enden oder werden in der Recyclingsfirma weiterverarbeitet. Oder aber sie landen beim Architektenkollektiv Refunc: Das Netzwerk führt in verschiedenen Ländern Projekte durch, um dem abgenutzten Kautschuk einen neuen Sinn zu geben. Sie wollen damit kleine lokale Probleme lösen. Eine Reifenschaukel aus zwei Baumstämmen, langen Ketten und alten Autoreifen. In der südafrikanischen Stadt Mafikeng wurden drei dieser Spielplatzelemente errichtet. Bis zu zwölf Kinder haben auf einem einzigen schwingenden Gestell Platz.

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(Foto: Refunc)

Ein Sessel mal anders gedacht: Ganz leicht ist es allerdings nicht, das eigensinnige Material aus Kautschuk, Stahl und Textil in die richige Form zu bringen. Die Designerin Mantas Lesauskas stammt aus Litauen.

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Gemeinsam mit den Besitzern hat Refunc ein Gartenhaus aus alten Reifen gebaut. Sie stammen von der Autowerkstatt nebenan. Die Holzbretter kommen vom Sperrmüll. Das Dämmmaterial für die Wände sammelten die Konstrukteure bei einem Restaurant, das wegen Bankrotts schließen musste. Insgesamt 20 Quadratmeter ist das Häuschen groß und befindet sich in Den Haag.

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(Foto: Refunc)

Familiengerecht - die Fenster an der Seite befinden sich auf Kinderhöhe. Die Türe vorne öffnet sich wie in einem Raumschiff nach oben. Im Haus ist ein Büro und genügend Stauraum für die Gartenmöbel. Die Fassade ist wind- und wetterfest.

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(Foto: Refunc)

Ein sich bewegender Teppich aus 800 alten Autoreifen verdeckte 2006 die Fassade des Niederländischen Finanzministieriums in Den Haag. Die Installation wurde errichtet, um Spaziergänger auf die tempörare Ausstellung von Kunststudenten im Inneren des Gebäudes aufmerksam zu machen. Tagsüber warfen die Reifen ein ungewöhnliches Schattenspiel an die Hauswand, nachts wurde der Teppich aus Reifen beleuchtet.

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(Foto: Refunc)

50 alte Reifen bekamen auf der Architektur-Biennale in Venedig im Jahr 2008 eine neue Funktion: Sie wurden zur Sitzgelegenheit. Ein Glück, dass es die Reifen noch vollzählig zur Ausstellungshalle geschafft hatten. Venezianische Bootsfahrer, die die Reifen angeliefert hatten, wollten sie nämlich zum Schutz ihrer Bootswände verwenden.

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(Foto: Refunc)

Ein Schutzdach aus Reifen dient als Unterrichtsraum an der frischen Luft. Gemeinsam mit einem Schreiner und Architekturstudenten wurde der Unterschlupf im britischen Cornwall errichtet. Das eng konstruierte Muster der Reifenstreifen macht es wassserfest.

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