Pre-Safe:Autos wittern Unfälle

Mercedes-Benz bringt im Herbst ein aktives Sicherheitssystem in Serie.

Mit vorbeugenden Maßnahmen für die Sekunden vor einem Unfall will Mercedes-Benz künftig Autoinsassen schützen. Wie das Unternehmen in Berlin mitteilte, wird das "Pre-Safe" genannte System erstmals im Herbst in der überarbeiteten S-Klasse zum Einsatz kommen.

Die Habe-Acht-Haltung durch das Pre-Safe-System enthält auch ein automatisches Aufrichten der Sitzlehnen. (Foto: Foto: Mercedes-Benz)

Mittelfristig soll jede Baureihe Pre-Safe-Elemente enthalten.

Die Konzeption des neuen Sicherheitssystems sieht vor, dass die Fahrzeuginsassen vor einem Unfall in eine möglichst sichere Position gebracht werden. Dabei nutzt das System den Angaben zufolge Informationen aus den Sensoren des Elektronischen Stabilitätssystems (ESP), um kritische Situationen zu erkennen und Notfallmaßnahmen einzuleiten.

All diese Maßnahmen seien jedoch reversibel, so dass am Fahrzeug keine bleibenden Schäden entstehen, wenn der Fahrer etwa einen Zusammenstoß doch noch vermeiden kann.

Vorreiter S-Klasse

Für die S-Klasse hat Mercedes zunächst drei Pre-Safe-Elemente vorgesehen: So wird es auf den Vordersitzen einen zweiten Gurtstraffer geben, der vor einem Crash die so genannten Gurtlose einzieht und die Passagiere sicher an ihren Plätzen hält. Außerdem stellt der Bordrechner die Sitzlehnen aufrecht, vergrößert den Abstand zum Airbag und richtet die Sitzfläche auf. Bei einem drohenden Überschlag wird zudem vorsichtshalber das Schiebedach geschlossen.

Mittelfristig wollen die Entwickler den Fahrzeugen aber noch mehr "Schutzreflexe" verpassen.

Rettung vorm Schuhe binden

So arbeiten sie unter anderem bereits an einer niedrigeren Auslöseschwelle für Airbags. Auch ein erweiterter Gurtstraffer wird derzeit konzipiert, mit dem zum Beispiel ein Beifahrer, der sich gerade die Schuhe bindet, blitzschnell nach oben gezogen werden soll. Außerdem könnte künftig vor einem Unfall die Knautschzone des Autos durch eine ausfahrbare Stoßstange vergrößert werden.

(sueddeutsche.de / dpa/gms)

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