Peugeot 307 HDi FAP:Französischer Saubermann

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Mit dem 307 HDi FAP präsentiert Peugeot das erste Dieselmodell in der Kompaktklasse, das mit einem Partikelfilter ausgestattet ist.

Eric Schmeer

Nicht zu Unrecht trägt die Kompaktklasse auf dem deutschen Automarkt einen zusätzlichen Namen: Die Bezeichnung "Golf-Klasse" ehrt gewissermaßen das Modell, das lange Zeit den Maßstab unter seinesgleichen setzte.

(Foto: N/A)

Nun schickt sich einmal mehr ein Franzose an, im Revier des Golf zu wildern. Er tut dies mit einer innovativen Abgastechnik. Weil der Peugeot 307 HDi FAP (Filtre à Particules) mit einem Rußpartikelfilter ausgestattet ist, profiliert er sich in der Golf-Klasse als Saubermann.

Der 107 PS starke Diesel macht einen guten Eindruck

Während es die bereits präsentierte HDi-Version mit 66 kW / 90 PS, die ohne Partikelfilter ausgeliefert wird, ein wenig an Dynamik missen lässt, sorgen 17 Mehr-PS (12,5 kW) für einen spürbar kräftigeren Antritt. Dank des hohen maximalen Drehmoments von 250 Nm, das bereits bei 1.750/min ansteht, nimmt der 307 HDi FAP schon aus niedrigen Drehzahlbereichen kraftvoll den Asphalt unter die Räder. Das tut er auch weitgehend mit akustischer Zurückhaltung.

Wenn sich aber die Nadel des Drehzahlmessers in Richtung der 4.000 Umdrehungen bewegt, bei denen die Maximalleistung des Triebwerks erreicht wird, drängt sich ein kerniges Diesel-Brummen in den Vordergrund.

Gleichwohl: Wegen des hohen Drehmoments kann auf Drehzahl-Orgien, die sowieso nicht Sache des Diesels sind, getrost verzichtet werden.

Zauberformel: Partikelfilter

Die Besonderheit des 307 HDi FAP bleibt für den Beobachter unsichtbar. Im Auspuffstrang des 4,20 Meter langen Franzosen sitzt ein Partikelfilter. Diesen hat Peugeot bereits im großen 607 und anschließend im Mittelklassemodell 406 eingeführt.

Nun kommt das System auch erstmals in der Kompaktklasse zum Einsatz. Kernstück ist ein Filter, der die im Dieselabgas enthaltenen Rußpartikel zunächst auffängt. Ist der Filter gefüllt, leitet die Elektronik einen Säuberungsprozess ein.

Hohe Temperaturen plus Additiv

Um die Partikel abzubrennen, muss aber die Abgastemperatur kurzzeitig deutlich erhöht werden. Das geschieht bei dem von Peugeot entwickelten System, indem das Common-Rail-System nachträglich Kraftstoff einspritzt.

Zudem trägt ein Additiv, das dem Kraftstoff regelmäßig beigemischt wird, dazu bei, dass die Rußpartikel verbrannt werden können. So reduzieren sich die Partikel auf ein an der Grenze des Messbaren liegendes Niveau, sagt Peugeot.

Schade nur, dass der 307 HDi trotz Partikelfilter (noch) nicht die Abgasnorm Euro 4 schafft, was den deutschen Käufern einen Steuervorteil von rund 600 DM bescheren würde.

Das liegt allerdings nicht an den niedrigen Partikelemissionen, sondern am Ausstoß gasförmiger Stoffe. Immerhin hat der französische Hersteller angekündigt, dass die HDi-Motoren mit Partikelfilter zu gegebener Zeit auch die Euro-4-Grenzwerte einhalten werden.

Ein Innenraum zum Wohlfühlen

Das außergewöhnliche Abgassystem bleibt nicht die einzige Qualität des 307. Das als Drei- und Fünftürer lieferbare Kompaktmodell bietet dank der großzügigen Abmessungen - die Fahrzeughöhe beträgt 1,51 Meter - einen fast üppig anmutenden Innenraum. So entsteht auf den beiden vorderen Sitzen ein sehr gutes Raumgefühl.

Dazu kommt, dass das Interieur auf Spielereien verzichtet, statt dessen bestimmt eine fast nüchtern, aber elegant wirkende Optik das Bild. Allerdings bietet Peugeot fünf verschiedene Innenraum-Designs mit variierenden Farben und Applikationen an. So wollen die Franzosen den Kunden eine besonders große Auswahlmöglichkeit bieten.

Sicherheit gewährleistet

Dass die Entwickler bei der Konzeption des 307 mehrfach an deutschen Vorbildern Maß genommen haben, wird schon bei der ersten Sitzprobe deutlich.

Entgegen dem jahrzehntelang gepflegten französischen Stil verfügen die Vordersitze über große Sitzflächen, und das Polster präsentiert sich nicht mehr so weich wie Omas Sofa, sondern ist straff und bietet viel Seitenhalt.

Dem Thema Sicherheit hat Peugeot beim 307 besondere Aufmerksamkeit geschenkt: Neben ESP hat der 307 Window-Bags, einen Bremsassistenten und aktive Rückenlehnen, die ein Schleudertrauma verhindern sollen, serienmäßig an Bord. Damit ist der 307 der beste Golf, den die Franzosen je gebaut haben. Wobei das Vorbild aus Wolfsburg keinen Partikelfilter zu bieten hat.

Quelle: autocert.de

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