Paris 2008: Mercedes Fascination:Lordschaft lassen bitten

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Mercedes zeigt das Design-Showcar Concept Fascination: eine edle Mischung aus Coupé und Kombi - auf Basis der nächsten E-Klasse.

Hans Bast

Showcars geben den Designern die Möglichkeit zu experimentieren und großzügig neue Ideen auszuprobieren. Den Hersteller dienen sie auch dazu, die Reaktionen des Publikums auf neue Ideen zu testen. Zum Beispiel schon mal auf die Frontansicht der kommenden E-Klasse. Die wird wie bei der Fascination-Studie statt der aktuellen vier runden Augen unterschiedlich große rhombische Lichtwerfer haben.

Hingucker und Kopfverdreher? Die Mercedes-Studie Fascination zeigt, dass Mercedes durchaus schöne Autos bauen kann. (Foto: Foto: Pressinform)

Rund oder eckig, kräftig oder im Verbrauch bescheiden: Der Coupé-Kombi, verkündet Mercedes jedenfalls ganz unbescheiden, solle vor allem beweisen, dass man "die begehrenswertesten Coupés" der Welt baut.

Auch noch ganz real ist, was sich unter der Motorhaube der Studie verbirgt: Genau der Vierzylinder-Spardiesel, der demnächst als Blue Efficiency im C 250 CDI Premiere hat. Trotz geringen Verbrauchs leistet er 204 PS und 500 Newtonmetern Drehmoment. Das soll den Spurt auf Tempo 100 in nur sieben Sekunden ermöglichen.

Entsprechend werden im Concept Fascination nur edelste Materialien wie Sattelleder, Holz, Aluminium und hochwertige textile Stoffe verwendet. So ist die Oberfläche der Mittelkonsole aus Aluminium und mit dickem dunklen Leder bezogen. Leder findet sich auch auf den oberen Bereichen der Instrumententafel und den Armauflagen in den Türen. Die Sitze sind aus edlem Nubukleder, die Sitzspiegel mit hochwertigen Stoffen bezogen. Auch die Zierleisten aus amerikanischen Nussbaum wurden in Chrom gefasst.

Einer, der so ein sportiv stilvolles Ambiente zu schätzen gewusst hätte, flimmerte zu jener Zeit erstmals über die deutschen Fernsehbildschirme, als der heutige Chefdesigner gerade bei Mercedes anfing: Fernsehlord Brett Sinclair, gespielt von Roger Moore. Er und sein Freund Danny Wilde (Tony Curtis) hätten am Concept Fascination sicher ihre spöttische Freude gefunden.

Etwa an dem aufklappbaren Boden im Laderaum, in dem sich zwei Ferngläser und eine digitale Fotokamera inklusive Wechselobjektiven finden - die ideale Ausstattung für den adligen Hobby-Detektiv und seinen reichen proletarischen Freund bei der Recherche an der Côte d'Azur. Und stilvoll zudem: Auf Knopfdruck gibt der Hubtisch aus Rauchglas das darunter liegen Kühlfach und Sektkelche frei - perfekt, wenn "Die Zwei" mal weibliche Gäste haben. Und für den Umstand, dass die beiden den Tag nach gelöstem Fall bei einer kultivierten Zigarre ausklingen lassen wollen, findet sich an dieser Stelle auch noch ein Humidor.

Natürlich kann man den Hubtisch ausklappen und an ihm stilvoll picknicken. Spätestens hier würde "Merkwürden" völlig aus dem Häuschen geraten, "Ich glaub, mich tritt ein Pferd" sagen und seinen geliebten alten Aston Martin DBS umstandlos gegen diesen Kombi eintauschen.

Wenn das Gerücht stimmt, dass an einer Kinofassung von "Die Zwei" mit George Clooney und Hugh Grant gearbeitet wird, dann wäre der Fascination doch ein tolles Product Placement. Na dann - "Tschüssikowski".

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