Opel:Comeback in der Oberklasse

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Überraschung vor der IAA: GM-Europa-Chef Karl-Heinz Forster will mit Opel in die Oberklasse zurückkehren.

Der Rüsselsheimer Autobauer Opel wird in die Oberklasse zurückkehren. Das kündigte der Europa-Chef des Opel-Mutterkonzerns General Motors (GM), Carl-Peter Forster, in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung an.

Auf der Automobilausstellung IAA vor vier Jahren hatte Opel ein entsprechendes Fahrzeug als Studie gezeigt, nun stehe die Realisierung an. "Wir sind fest entschlossen, dem Opel-Kunden ein Auto oberhalb des Vectra anzubieten", sagte Forster, der früher Opel-Chef war. Einige Meilensteine in der Entwicklung seien geschafft, "nun sind wir in der Phase der Verfeinerung der Konzepte".

Fertigung in Rüsselsheim?

Der Vorsitzende des Opel-Gesamtbetriebsrats, Klaus Franz, sprach sich in der Zeitschrift auto motor und sport dafür aus, das neue Oberklassemodell im Opel-Stammwerk in Rüsselsheim zu fertigen. "Vom neuen Flaggschiff oberhalb des Vectra-Nachfolgers können nach meiner Einschätzung 15.000 bis 20.000 Einheiten in Europa abgesetzt werden", sagte Franz.

Beobachter rechnen damit, dass ein solches Fahrzeug 2009 auf den Markt kommen könnte. Nach früheren Angaben von Opel soll es keine einfache Limousine, sondern ein Crossover-Modell sein, das Eigenschaften von Minivan, Geländewagen und Kombi vereint. Ein Name stehe noch nicht fest. Einige Branchenexperten erwarten, dass Opel den Namen des legendären "Kapitäns" wiederbeleben könnte.

Vor Beginn der 62. IAA in Frankfurt sprach sich Forster zudem für umweltverträgliche Autos aus, die für den Kunden bezahlbar sein müssten. Der GM-Europa-Chef forderte eine staatliche Verschrottungsprämie für Altfahrzeuge, wie es sie in Italien und Spanien gebe: "Ich halte das auch für richtig, wenn die Politik gleichzeitig umweltfreundliche Autos mit einem Kohlendioxidausstoß von weniger als 130 Gramm je Kilometer fordert." Opel zahlt Kunden derzeit beim Kauf eines Neuwagens eine Verschrottungsprämie von 1000 Euro.

Forster: Umweltfreundliche Autos müssen bezahlbar bleiben

Hybridwagen mit Kombination von Verbrennungs- und Elektromotor sieht Forster nicht als alleinige Lösung zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes an. "Ich weiß, dass viele das in Deutschland angesichts der unglaublichen Verliebtheit in die Hybridtechnologie nicht gern hören, aber bei der Kombination von Benzin- und Elektromotor muss man extrem auf die Kosten achten."

GM-Vorstandschef Rick Wagoner kündigte in der auto motor und sport an, der Konzern wolle auch im Segment für Billigautos aufholen und ein Fahrzeug für unter 4000 Dollar (2900 Euro) entwickeln. "In Brasilien sind wir in diesem Segment mit Chevrolet gut vertreten. Schon heute haben wir hier eine Architektur, die uns rund 4000 Dollar kostet", sagte Wagoner. "Wir werden hier aber weiterhin sehr hart arbeiten."

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