Nissan Maxima QX:Ein Versuch, wieder zu lächeln

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Mit umfangreicher Ausstattung der Konkurrenz entgegen

(SZ vom 22.02.1995) In den letzten Jahren ist den Japanern angesichts schlechter Absatzzahlen auf den Automarkt das Lächeln vergangen. Verwöhnt auch von den deutschen Käufern, die besonders die umfangreichen Ausstattungspaletten zu günstigen Preisen schätzten, ist auch dort kein Verlaß mehr auf ein gesichert verkauftes Kontingent. Bei Nissan ist diese Entwicklung ebenfalls zu spüren, was aber nicht zu Resignation führte, sondern zum Gegenteil: Zur Flucht nach vorne mit dem neuen Maxima QX.

Die Limousine der oberen Mittelklasse, die von März an bei den deutschen Händler ihren Weg auf die Straße finden will, paßt sich im Design ohne Probleme dem Straßenbild an. Positiv ausgedrückt heißt das, er sieht aus wie die vielen anderen - ein Charakterzug, den zahlreiche Fahrer schätzen. Besitzer mit Drang zur Individualität werden sich mit der kantenlosen, aber gefällig gestylten Karosserie schwer tun. Auffälligste Merkmale von außen sind der Kühlergrill, der etwas eingequetscht zwischen den beiden breiten und flachen Scheinwerfern wirkt und das Heck. Die hinteren Leuchten ziehen sich von der Außenkante bis innerhalb des Kofferraumdeckels hinein. In Höhe der Stoßstangen verläuft rund um das Auto ein schwarzer Kunstoffstreifen, der gerade bei den so beliebten in Wagenfarbe lackierten Stoßfängern verhindert, daß bei kleinen Parkremplern der Lack beschädigt wird.

Als Antrieb stehen zwei neue Motoren mit 2,0 Litern und 3,0 Litern Hubraum zur Verfügung, die 103 kW (140 PS) beziehungsweise 142 kW (193 PS) leisten. Die V6-Leichtmetallmotoren, VQ-Motoren genannt, entwickelte Nissan für den QX neu. Sie ermöglichen eine Höchstgeschwindigkeit von 201 km/h (bei 3,0 l: 230 km/h) und beschleunigen von Null auf 100 km/h in 11,3 Sekunden (8,3 Sekunden). Das leistungsschwächere Aggregat, das bei der ersten Begegnung mit den QX zur Verfügung stand, verrichtet seine Arbeit brav wie ein guterzogenes Lastentier. Die Durchzugskraft ist nicht überwältigend, dagegen bietet aber das Fahrwerk mit seiner kommoden Auslegung bequemen Fahrgenuß, zumal es Bodenunebenheiten und auch größere Straßenschäden nicht sonderlich spürbar an die Insassen weitergibt.

Die Passagiere können sich im QX durchaus wohlfühlen, denn die Sitze lassen in der vorderen Reihe auch lange Reisen schmerzfrei durchstehen, die Hinterbänkler finden bei normaler Statur ebenfalls einen Weg, um es sich bequem zu machen. Schon in der Basisversion verfügt der höhenverstellbare Fahrersitz über eine Lendewirbelstütze. Im Grundpreis von 39 995 Mark ist auch noch ein Dosenhalter in der Mittelkonsole, eine Luke zum Durchladen vom Kofferraum, dessen Volumen mit 440 Liter nicht gerade rekordverdächtig ist, höhenverstellbare Gurte mit Straffern, Kopfstützen im Fond und zwei Airbags enthalten. Bei der umfangreicheren SE genannten Variante kommen noch Ledersitze, elektrisch verstell- und beheizbare Vordersitze und eine FCKW-freie Klimaanlage dazu.

Der Nissan Maxima QX ist eine Reiselimousine der oberen Mittelklasse, die trotz ihrer starken Konkurrenten wie Ford Scorpio und BMW 520i ihre Käufer vor allem durch die umfangreiche Ausstattungsliste und den günstigen Einstiegspreis überzeugen wird - und die Japaner vielleicht wieder lächeln läßt.

Von Marion Zellner

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