Nissan Almera:Für die junge Familie gedacht

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Mit drei, vier oder fünf Türen und in zwei Motorvarianten

(SZ vom 11.10.1995) Arg gebeutelt haben die schwache Nachfrage und der Yen-Kurs so manchen japanischen Autohersteller in den vergangenen Monaten. Doch nun scheinen die Söhne Nippons auf dem deutschen Markt wieder Morgenluft zu wittern - und sie wollen zu alter Stärke zurückfinden. Dabei besinnen sie sich vor allem auf die Tugenden, die sie hierzulande einstmals stark gemacht haben: solide Autos mit guter Ausstattung zu vernünftigen Preisen zu bauen.

Ein gutes Beispiel dafür ist Nissan, der zweitgrößte japanische Produzent. Mit dem neuen Almera, der seit wenigen Tagen bei den rund 850 Händlern steht, will Nissan seinen Marktanteil in der heiß umkämpften Golf-Klasse erhöhen. Und in der Tat hat der Nachfolger des Sunny dafür einige Qualitäten mitgebracht, wie sich bei einer ersten, kurzen Begegnung zeigte. Zum einen ist da die Variantenvielfalt: Der Almera ist als Steilheck mit drei oder fünf Türen (beide sind 4,12 Meter lang) und als viertürige Limousine (Außenlänge 4,32 Meter) lieferbar. Als Antriebsquellen stehen vorerst ein 1,4-Liter- Vierzylinder, der 55 kW (75 PS) leistet, und ein 1,6-Liter-Vierzylinder, der es auf 66 kW (90 PS) bringt, parat.

Optisch verursacht der Almera kein Herzklopfen, wenn man sich ihm das erste Mal nähert. Er sieht aus, wie ein modernes Auto der Kompaktklasse offenbar aussehen muß: gefällig, aber ein bißchen gesichtslos. Dies setzt sich auch bei der Innenraumgestaltung fort: Sie wirkt ein wenig nüchtern - aber alles Wesentliche ist vorhanden und auch da zu finden, wo man es erwartet. Schon der schwächere Motor reicht für den Alltagsverkehr bei weitem aus; der 1,6-Liter hat etwas mehr an Agilität und Fahrfreude zu bieten. Die wichtigsten Daten für den 1,4-Liter (in Klammern die Werte für den 1,6-Liter): Höchstgeschwindigkeit 170 km/h (180 km/h), Beschleunigung von Null auf 100 km/h in 12,8 Sekunden (11,1 Sekunden), Drittelmix-Verbrauch 6,6 (7,1 Liter) Super Bleifrei auf 100 Kilometer.

Die Basisversion des Almera, der dreitürige 1,4 LX, wird für den Kampfpreis von 20 995 Mark angeboten. Der günstigste 1,6-Liter, ebenfalls mit drei Türen, schlägt mit 27 645 Mark zu Buche. Der teuerste Almera ist der fünftürige 1,6 SR, für den 28 695 Mark zu bezahlen sind. Mitte 1996 soll die GTi-Version folgen.

Besonders stolz sind die Japaner auf ihre 'frischen Farben' und die Kompaktlenker-Hinterachse, die vom Maxima abgeschaut ist. Zur Serienausstattung aller Almera gehören getönte Scheiben, ein in Wagenfarbe lackierter Kühlergrill, Make- up-Spiegel, zwei Airbags und Gurtstraffer. Alle Steilheckversionen verfügen über umklappbare Rücksitzlehnen, so daß der etwas unübersichtliche Kofferraum vergrößert werden kann. Damit besitzt der Almera die wichtigsten Voraussetzungen, um an den Erfolg des Vorgängers anzuknüpfen.

Von Otto Fritscher

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