Mitsubishi Space Runner:Mit attraktiven Preisen auf der Jagd nach großen Familien

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Für 38 990 Mark bietet das 2-Liter-Basismodell mehr als ausreichend Temperament und genügend Raum für Transportaufgaben aller Art

(SZ vom 18.08.1999) Der Mitsubishi Space Runner ist ein Kompakt-Van - bietet also besonders viel Raum auf kleiner Grundfläche und gilt deshalb auch als besonders familienfreundlich. Fragt man den Importeur allerdings nach den typischen Space Runner-Kunden, erhält man eine überraschende Antwort: Bisher waren es in erster Linie unternehmungslustige Singles und freizeitaktive Senioren, die sich für dieses Modell entschieden.

Dass der Space Runner der Vorreiter der Kompakt-Van-Bewegung war und von Anfang an mit einer praktischen Schiebetür rechts hinten antrat, hat hierzulande allerdings kaum jemand registriert. Dazu waren die Stückzahlen einfach zu gering: Nur 24 000 Space Runner hat Mitsubishi in Deutschland von 1992 bis heute verkauft - eine Menge, die Renault mit dem Scenic, dem später gestarteten, höchst erfolgreichen Mitbewerber locker in einem halben Jahr schafft.

Von der zweiten Space Runner-Generation, die gerade ins Rennen gegangen ist, erwartet Mitsubishi zumindest, dass sie den Abstand zur Konkurrenz verringert. Die Neuauflage hat äußerlich zwei Zentimeter zugelegt und misst nun 4,29 Meter. Wichtiger ist jedoch der Raumgewinn im Inneren, der aus einer Radstandsverlängerung um drei Zentimeter auf 2,55 Meter und einem Höhenzuwachs auf 1,65 Meter resultiert. Das macht sich vor allem im Fondbereich positiv bemerkbar: Dass sich die dort sitzenden Passagiere beengt fühlen, ist selbst dann nicht zu erwarten, wenn die vorderen Sitze ganz hinten einrasten. Sehen lassen kann sich aber auch das Kofferaumvolumen, das laut Hersteller 430 bis 1800 Liter beträgt.

Die Fondbank ist mit fünf Kopfstützen versehen, jedoch in der Mitte geteilt, was den dritten Sitzplatz nicht zu den begehrtesten machen dürfte, zumal sich dort auch nur ein Beckengurt findet. Schwerer wiegt jedoch, dass wegen der 50:50-Lösung die zum Ausbau zusammengefalteten Sitzelemente rückengefährdend schwer und unhandlich sind, weshalb nicht wenige Leute auf die volle Laderaumlänge von 1,57 Meter verzichten und sich damit begnügen dürften, die Rückenlehne auf die Sitzfläche zu klappen und das Polsterpaket hochkant hinter die Vordersitze zu stellen. Das funktioniert gut, schränkt aber, wie auch das Fehlen zusätzlicher Befestigungspunkte im Boden, die Variabilität des Ladeabteils ein. Dafür ist Mitsubishi an anderer Stelle um Variabilität bemüht: Hier sitzt der Schalthebel auf der Mittelkonsole, um den Durchgang zur zweiten Reihe freizuhalten - dazu können die Rückenlehnen der Vordersitze flachgelegt werden, um dann, zusammen mit den Rücksitzen eine, wie Mitsubishi meint, "respektable Ruhefläche" zu bieten.

Damit der Space Runner trotz seines Leergewichts von rund 1,5 Tonnen flott voran kommt, ist das neue Modell stärker motorisiert als bisher. Die Kunden können zwischen einem 2,0-Liter-Vierzylinder mit einer Höchstleistung von 100 kW (136 PS) und einem GDI-Motor wählen. Der Benzin-Direkteinspritzer, den Mitsubishi im Space Runner einsetzt, weist 2,4 Liter Hubraum auf und stellt maximal 110 kW (150 PS) bereit. Mit diesen Aggregaten sind die handgeschalteten Versionen 185 bzw. 190 km/h schnell und beschleunigen in 11,0 bzw. 10,4 Sekunden von Null auf 100 km/h. Der im Norm-Test ermittelte Verbrauch der 2,0-Liter-Variante liegt bei 9,2 Liter je 100 Kilometer, der noch etwas zugkräftigere Benzindirekteinspritzer bestätigt das in ihm steckende Sparpotenzial, indem er sich mit 9,1 Liter bescheidet. Schaltet statt des Fahrers eine Vier-Stufen-Automatik, fehlen nach 100 Kilometern im Tank 10,1 bzw. 9,6 Liter.

Damit der Neuling etwas stärker als sein Vorgänger in Erscheinung tritt, hat man auf attraktive Preise geachtet. Das Basismodell mit 2,0-Liter-Motor kostet 38 990 Mark und ist damit nur etwas teurer als der bisherige Space Runner mit 1,8-Liter-Antrieb. Zudem ist es besser ausgestattet: Klimaanlage, Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber und elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel sind in allen Varianten serienmäßig, und selbstverständlich gehören auch ABS sowie Front- und Seiten-Airbags für Fahrer und Beifahrer stets zum Lieferumfang. Für die GDI-Technik, die Sprit sparen hilft, gilt indessen, dass alles im Leben seinen Preis hat, und deshalb sind für den Space Runner mit Benzin-Direkteinspritzer mindestens 41 490 Mark zu zahlen.

Von Gerlinde Fröhlich-Merz

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