Mini:Experten halten langfristigen Erfolg nicht für garantiert

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Der Mini müsse nicht nur originell und schnell sein, sondern sich auch im Alltag bewähren.

Aufmerksamkeit am Automarkt ist dem neuen "BMW-Mini" sicher, der in diesen Tagen im Hügelland rund um das italienische Perugia vorgestellt wird. Doch bleibt Beobachtern zufolge abzuwarten, ob dem Münchner BMW-Konzern der Einstieg ins Kleinwagen-Segment tatsächlich gelingt, wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet. Motorjournalisten beschreiben den Mini, das letzte Überbleibsel des Rover-"Abenteuers" in Großbritannien, als "gedopte Variante" des Originals von 1959.

Sportliches Fahrverhalten garantiere keinen Verkaufserfolg, meinen Experten. (Foto: Foto: BMW)

Zunächst werde der Mini, der am 7. Juli in Großbritannien und am 8. September auf dem westeuropäischen Markt (in Deutschland zu Preisen zwischen gut 28.000 und 32.000 Mark) eingeführt werden soll, vom Nostalgie-Effekt der Ikone der 60er Jahre profitieren, glauben Experten.

Aber ob den Mini nicht doch das Schicksal des VW Beetle ereilen wird, der sich nur anfangs gut verkauft hat, müsse sich erst im Praxistext zeigen. BMW sieht für das Auto zwei Zielgruppen: 20- bis 34-Jährige mit überdurchschnittlichem Einkommen und 35- bis 50-Jährige, die einen Zweit- oder Drittwagen suchen.

Doch entscheidend für den Erfolg sei die erste Gruppe, sagt Autoanalyst Arnaud Jeudy von Enskilda Securities in Paris. "Der Lebenszyklus des Mini wird kurz sein, wenn er sich nicht als alltagstauglich erweist. Dass er schnell und sportlich sein wird, gut aussieht und gut verarbeitet ist, wissen wir. Aber BMW will schließlich, dass der Mini mehr ist als nur ein trendiges Mode-Vehikel."

Autojournalisten loben das Cockpit-Design, bemerken aber, dass auf dem Rücksitz des Kleinwagens zwar ein Koffer Platz hat, ein dritter und vierter Passagier aber eher nicht. Mit dem "Elch-Test", der die A-Klasse von Mercedes einst in schwere Turbulenzen gestürzt hatte, dürfte der kantige (und niedrige) Mini allerdings kaum Probleme haben.

Für das erste volle Jahr hat sich BMW vorgenommen, 100.000 Minis weltweit zu verkaufen. 200.000 sind nach Ansicht von Analysten auf mittlere Sicht notwendig, um den Kleinwagen so lukrativ zu produzieren, dass er die Entwicklung rechtfertigt.

Quelle: Reuters

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