Luxusautos im Auftrieb:Luxus ist chic

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Von Rezession, Geldknappheit und leeren Portemonnaies ist auf dem Genfer Automobilsalon wenig zu spüren. Die Luxusautos werden sogar immer noch teurer. Und ihre Käufer zeigen offensichtlich gerne, dass es ihnen gut geht.

Stefan Grundhoff

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(Foto: Foto: autocert.de)

Der eine wäre gerne das Highlight des Genfer Automobilsalons gewesen - der andere war es. Eine Show sind allein die Preise der beiden Publikumsmagneten in Genf. Der überdimensionale Maybach - die neue Prunkkarosse am Horizont - kostet die Kleinigkeit von mindestens 340.000 Euro, so viel wie ein sehr nettes Haus im Grünen.

Der andere - mit dem merkwürdigen Namen Phaeton ausgestattet - lässt die Volkswagenbauer aus dem nicht gerade den Nabel der Welt bildenden Wolfsburg in die automobile Oberklasse aufsteigen.

VW Phaeton als Publikumsmagnet

Der VW Phaeton zeigt offen, was er hat. Der Einstiegspreis ist knapp unter 60.000 Euro. Wer das neue Flaggschiff aus Niedersachsen jedoch entsprechend ausgestattet ordert - zum Beispiel mit dem W-12-Motor -, legt gut und gerne das Doppelte auf den Tisch.

Langer Bayer...

Da lassen sich auch die Bayern nicht zweimal bitten. Der beim besten Willen nicht untermotorisierte und entsprechend ausgestattete BMW 745iL mit einem Preis von rund 100.000 Euro muss als bisheriges Topmodell unterwürfig dem BMW 760iL Platz machen. Zwölf Zylinder müssen nun einmal sein (siehe Phaeton, siehe Mercedes).

...und neuer Ingolstädter

Im Herbst blasen die Ingolstädter zum Gegenschlag. Auf der gleichen Plattform wie der VW Phaeton kommt dann der neue Audi A8 auf den Markt. Die Preise für einen Premium-A8 in Vollausstattung dürften sich ebenfalls bei deutlich mehr als 110.000 Euro bewegen.

Armes Europa - arme Welt

Armes Europa: Auch die Nachbarn bieten Luxus an - der finanzstarke Kunde freut sich schon. Egal, ob der 1.001 PS starke Bugatti, der unter VW-Regie (neu) im Elsaß (alt) gebaut werden soll, der mächtige Lamborghini Murciélago oder der elegante Aston Martin Vanquish: Zum Schnäppchenpreis ist keiner davon zu haben - natürlich nicht.

Nachfrage größer als das Angebot

Wo der Weg hinführt, ist derzeit nicht abzusehen. Die Nachfrage nach den Luxuslimousinen dieser Welt ist größer als das Angebot. Die Lieferzeiten sind oft durch nichts zu verkürzen. Die Preisspirale dreht sich in ungeahnte Höhen.

War eine Mercedes-S-Klasse oder ein 7-er-BMW vor wenigen Jahren mit einem Preis von dermaleinst 150.000 Mark das Maß der Dinge, so ist heute selbst für eine Luxuskarosse von der Stange locker das Zwei- bis Drei-, auch das Vierfache drin.

Ein Grund sind die zahlreichen Firmenfahrzeuge. Wenn der Architekt von nebenan oder der Geschäftsführer des mittelständischen Betriebs sich schon eine Mercedes-S-Klasse leisten kann, was bitte fährt dann der viel zitierte Großindustrielle? Gerade in Zeiten, wo man schließlich zeigen will, was man hat...

Persönliche Betreuung

Der Premiumkunde möchte mittlerweile adäquat, soll heißen: exquisit versorgt werden. Audi hat es vor Jahren vorgemacht: Jeder Top-A8-Kunde bekam seinen "eigenen" Sachbearbeiter im Autohaus.

Maybach setzt dem Ganzen die automobile Krone auf. Vorab muss jeder Kunde 50.000 Euro bezahlen - Grundstock für eine Premiumbehandlung. Ein spezieller Mitarbeiter des Herstellers ist für den künftigen Maybach-Eigentümer bzw. den Chauffeur jederzeit zu sprechen. Ein Concièrge, gewissermaßen: Per Knopfdruck ist der Kontakt hergestellt.

Karten für ein Galakonzert, ein schneller Kundendienst-Termin, den Geburtstag der Ehefrau vergessen...die Dienstleistungspalette kennt kein Ende. Luxus hat seinen Preis - aber für den ist auch viel möglich.

Quelle: autocert.de

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