Kleinwagen mit Verlusten:Auf Eis

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Einstellen, aber nicht aufgeben: DaimlerChrysler will vorerst keine neuen Smart-Modelle mehr herstellen. Der Konzern stoppte zudem die Entwicklung des Smart-Geländewagens "Formore".

Mercedes-Chef Eckhard Cordes sagte am Sonntag bei der Autoschau in Detroit, Pläne für den Start neuer Smart-Modelle seien auf Eis gelegt, solange Optionen geprüft würden, wie die Marke profitabel werden könne.

Modischer Stadtflitzer: Smart Fortwo Coupé (Foto: Foto: dpa)

Komplett aufgeben will Cordes die defizitäre Kleinwagenmarke smart nicht: "Das wäre dumm." Auch am Luxuswagen Maybach werde festgehalten.

Schwächelnder Roadster

Seit dem Marktstart vor sechs Jahren hat Smart, der zur Mercedes Car Group gehört, dem Konzern Milliardenverluste beschert. Zwar lieferte der DaymlerChrysler-Konzern von dem Kleinstwagen Smart im abgelaufenen Jahr mit 139.600 Fahrzeugen 22 Prozent mehr aus. Damit lag der Absatz aber immer noch unter dem bereits reduzierten Ziel von 155.000 Einheiten. Vor allen Dingen der Roadster schwächelte im Verkauf.

Auch die Entwicklung des Smart-Geländewagens "Formore" sei vorerst gestoppt worden, teilte Cordes mit. Bereits vor Weihnachten war der geplante Detroit-Auftritt des kleinen Geländewagens abgesagt worden.

Eine Entscheidung über das Smart-Modell soll innerhalb der nächsten vier Monate fallen. Mercedes-Boss Eckhard Cordes und Smart-Vorstand Ulrich Walker wollen bis dahin prüfen, ob das Auto profitabel sein kann. Diese Denkphase sei "ergebnisoffen". Ein Scheitern des SUV (Sport Utility Vehicle) sei nicht ausgeschlossen, sagte Walker am Sonntag auf der Autoshow in Detroit.

Zentrale Qualitätsoffensive

Zentrales Thema bleibe die Fortsetzung der Qualitätsoffensive. Zu den Kosten äußerte sich Cordes nicht. Bei den vier neuen Mercedes-Modellen sei inzwischen ein optimales Qualitätsniveau erreicht worden. Von älteren Baureihen könne man dies nicht immer behaupten. Es seien beispielsweise zwei Jahre alte Fahrzeuge im Markt, die den Ansprüchen von Mercedes nicht genügten. Dies müsse behoben werden, sagte Cordes. Rückrufe werde es aber nicht geben.

Smart jetzt in den USA

Auf der Autoshow in Detroit hat DaimlerChrysler seinen Miniflitzer Smart erstmals offiziell der amerikanischen Öffentlichkeit präsentiert.

"Angesichts des sehr erfolgreichen Starts in Kanada sehen wir auch in den USA ein deutliches Potenzial für die Marke Smart", erklärte Cordes. Gemeinsam mit den Mercedes-Händlern baut die DaimlerChrysler-Tochter derzeit ein Service- und Vertriebsnetz in den USA auf.

Ob DaimlerChrysler immer noch erwarte, dass Smart 2006 einen Gewinn erzielen werde, sagte Cordes nicht. Aber der Erfolg der Dieselversion des Smart-Zweisitzers in Kanada gebe dem Unternehmen Anlass zum Optiminsmus für die Chancen des Smart in den USA.

Auch profitierte die Kleinstwagen-Marke Smart von der Einführung des dritten Baureihe des Viersitzers "Smart forfour". Besonders gut habe sich die Nachfrage in Spanien mit einem Plus von 64 Prozent und in Frankreich mit einem Zuwachs von 40 Prozent sowie einem Anstieg von 34 Prozent in Großbritannien entwickelt.

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