In den meisten Kfz-Zulassungsstellen dürfte die Anmeldung von Autos und Motorrädern von März an deutlich schneller gehen. Denn statt wie bislang die Angaben zur Haftpflichtversicherung von der sogenannten Doppelkarte abzutippen, können die Sachbearbeiter die Informationen nun einfach über eine Datenbank abrufen.
Die Bearbeitungszeit wird sich halbieren
Nach Schätzungen der Bund-Länder-Initiative "Deutschland online" wird sich die Bearbeitungszeit pro Kfz-Zulassung durch das Verfahren halbieren. Den dazu nötigen Zugangscode, die sogenannte Versicherungsbestätigungsnummer, bekommen die Fahrzeughalter zuvor von ihrem Versicherer mitgeteilt. Das neue Procedere nennt sich im Amtsjargon elektronische Versicherungsbestätigung.
Einige Gesellschaften haben die Nummern bereits seit Anfang des Jahres erfolgreich probeweise vergeben - ab 1. März wird es nun zur Pflicht. Da aber zu diesem Stichtag noch nicht alle Zulassungsstellen mit der zentralen Datenbank in Hamburg vernetzt sein werden - der ADAC geht zum Start von rund 300 der bundesweit 400 Zulassungsstellen aus - verschicken die Firmen zunächst wie gewohnt die Doppelkarten, nur eben ergänzt um den siebenstelligen Code.
Ab wann die Kunden dann nur noch die Buchstaben- und Zahlenkombination erhalten, steht noch nicht fest: "Wir werden so lange warten, bis auch die letzte Zulassungsstelle Zugriff auf die Datenbank hat", sagt Stephan Schweda, Pressesprecher beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin. Er verspricht: "Es wird sich kein Kunde ärgern müssen, dass in den Behörden nach der Doppelkarte gefragt wird, er aber nur die Nummer hat." Geplant sei, dass etwa in zwei Jahren die altbekannte Doppelkarte verschwunden sein wird. "Dann sollen die Kunden ihre Autozulassung auch komplett übers Internet oder per Handy erledigen können", sagt Schweda.
Autokauf und Anmeldung - an einem Tag erledigt
Bereits ab März können sich die Kunden ihre Nummer mittels E-Mail oder SMS schicken lassen. "Für die Versicherten bringt das den Vorteil, dass Autokauf und Anmeldung im Idealfall sogar an einem Tag erledigt werden können", sagt Thorsten Rudnik, Sprecher des Bundes der Versicherten in Hamburg.
Dazu müssten die Kunden die Daten des neuen Fahrzeuges ihrer Versicherung durchgeben; die wiederum schickt den Zugangsschlüssel unmittelbar nach der Eingabe elektronisch an den Kunden. All das läuft in Echtzeit ab, soll heißen: Sobald die Versicherten ihre Zugangsnummer erfahren, liegt auch der Datensatz im Hamburger Rechenzentrum vor. Da die Codes jedoch je nach Versicherung nach drei bis 24 Monaten ihre Gültigkeit verlieren, rät Rudnik, mit der Fahrzeuganmeldung nicht unnötig lange zu warten.