Honda Hornet:Hornisse mit bestechenden Eigenschaften

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Sicheres Fahrgefühl trotz des Leichtgewichts von weniger als 200 Kilogramm

(SZ vom 17.06.1998) Unter den mehr als zwei Dutzend neuen Motorrädern, die heuer auf den Markt kommen, dürfte die Honda Hornet eine herausragende Rolle spielen: Erste Fahrten zeigten, daß die unverkleidete 600er mit dem mageren backbone-Rahmen viel Motorrad für vergleichsweise wenig Geld bietet - mit 12 390 Mark erscheint sie geradezu als Schnäppchen.

Der Grund: Die Hornet vereint Handlichkeit mit Kraft und Souveränität, was sich auf Land- und Bergstraßen in außergewöhnlicher Fahrfreude niederschlägt. Insofern erscheinen die Hoffnungen von Honda Deutschland begründet, daß die Hornisse diese Saison auch zusticht - man hat in Japan gleich 4000 Exemplare geordert.

Das Rezept, von Honda in Form der Hornet und von Yamaha mit der Fazer gleichzeitig zubereitet, lautet folgendermaßen: Man konstruiere ein unverkleidetes Motorrad, nehme einen extrem leistungsstarken, flüssigkeitsgekühlten Vierzylinder-Reihenmotor aus den 600er Supersport-Modellen und überarbeite ihn in Richtung auf mehr Drehmoment bei mittleren Drehzahlen. Übrig bleiben etwa 70 kW (95 PS) bei 12 000 Touren - wobei sich die Hornet auch schon mit 2000/min kommod bewegen läßt.

Ergänzt wird der angenehm weich laufende Motor durch ein souveränes Fahrwerk: Trotz Leichtbau - die Hornet wiegt weniger als 200 Kilogramm - kommt stets ein sicheres Fahrgefühl auf. Das liegt nicht zuletzt an der relativ aufrechten, entspannten Sitzposition und dem recht breiten Lenker. Vorne arbeitet eine 41mm-Telegabel, hinten eine Alu-Schwinge mit Zentralfederbein. Die Bremsen sind sehr wirksam und gut dosierbar, aber von der Extraklasse der Yamaha-Bremse doch ein Stück entfernt.

Über Federung, Dämpfung, Getriebe, Verarbeitung, Bedienungselemente oder Ausstattung der Hornet etwas zu sagen, ist überflüssig: Alles entspricht dem bekannten Honda-Standard. Ein sinnvolles Detail stellen die unter dem Sitz versteckten Gepäckhaken dar; dort ist auch Platz für ein Bügelschloß. Angesichts dieser positiven Eigenschaften hat Hondas Hornet das Zeug zum Sieger der Verkaufsstatistik in ihrer Kategorie. Die Bandit von Suzuki, in den vergangenen zwei Jahren am meisten verkauft, könnte heuer unter die Räuber fallen.

Von Ulf Böhringer

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