Honda CRX ESi:Cabrio mit Krafttraining

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Gute Fahrleistungen und Extras zeichnen den Japaner aus

(SZ vom 25.08.1993) Sport soll bekanntlich gesund sein, gerade dann, wenn man viel sitzt - beispielsweise im Büro oder aber auch im Auto. Hinter dieser Weisheit versteckt sich vielleicht der tiefere Sinn, warum die Honda-Entwickler das abnehmbare Hardtop des CRX ESi so konstruiert haben, daß man - zumindest als Frau - schon Bodybuilding betrieben haben muß, um es aus den Verankerungen zu hebeln. Zugegeben, es ist nur 10,5 Kilogramm schwer und läßt sich, wenn man es heruntergewuchtet hat, leicht im Halterahmen des Kofferraums verstauen.

Trotzdem empfiehlt es sich, am besten mit Beifahrer/in im Zweisitzer unterwegs zu sein. Denn das automatisch versenkbare Dach ist nur bei der VTi-Version des Honda gegen einen Aufpreis von 3600 Mark zu bekommen. Nachteil hiervon ist, daß sich das Kofferraumvolumen von 300 auf 140 Liter reduziert. Der ESi dagegen bietet mit verstautem Dach immerhin noch 236 Liter. Kleines Gepäck, das man nicht mehr im Kofferraum unterbringt, kann in drei verschließbaren Fächern - hinter den Sitzen und in der Mittelkonsole - verstaut werden. Die Ablagen in den Türen und das Handschuhfach sind zwar nicht gerade groß geraten, doch reichen sie für Utensilien wie Karten oder Sonnenbrille aus.

Viel Platz bietet der Innenraum für die Beine. Selbst großgewachsene Zeitgenossen haben reichlich Möglichkeit, es sich in den ergonomisch gut geschnittenen Sportsitzen bequem zu machen. Doch auch hier ein kleiner Wermutstropfen: Wenn die Handbremse angezogen ist, reicht sie so weit nach rechts, daß das Knie des Beifahrers unweigerlich mit ihr kollidiert. Sehr übersichtlich sind die runden Instrumente im Amaturenbrett und die Schalter für beispielsweise die Heckscheibenheizung oder die Warnblinkanlage angeordnet. Allerdings wirkt die nach vorne gezogenene Blende des Cockpits eher wie eine Biedermeierhaube und nicht gerade wie ein modern gestyltes Amaturenbrett.

Bei der Luftzufuhr im Cabrio hat sich der japanische Hersteller etwas besonderes einfallen lassen. Für die Frischluftfans, die auch bei kühler Witterung gerne offen fahren, gibt es warme Luft von der Seite. Honda hat eine Heizungsöffnung auf Höhe des Oberschenkels angebracht, die aber nicht nur bei kaltem Wetter komfortabel ist. Bei heißen Temperaturen, wenn einem droht, an den Sitzen festzukleben, verschafft die Umluft etwas Kühlung für Fahrer und Beifahrer im Oberschenkel- und Kniebereich.

Luftig wird es auch, wenn das 92 kW(125 PS) starke Aggregat in 9,3 Sekunden von Null auf 100 km/h beschleunigt oder die Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h erreicht ist. Das Fahrwerk des kleinen Sportwagens ist straff gefedert und liegt gut auf der Straße.

Dazu soll wahrscheinlich auch der Heckspoiler beitragen, der wie ein aufgespanntes Karatebrett aussieht und die runden Formen des CRX erheblich stört. Unser Urteil kan nur lauten: ästethisch und fahrtechnisch überflüssig.

Der schnittige, kleine Zweisitzer bietet für 38 880 Mark nicht nur gute Fahreigenschaften, sondern auch zahlreiche Extras wie zum Beispiel die versenkbare Heckscheibe, Servolenkung, elektrische Fensterheber und Außenspiegel und ein höhenverstellbares Lenkrad.

Von Marion Zellner

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