Gute Unterhaltung - im Auto:Mit Musik geht alles besser

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Dank iPod & Co. sind bis zu 15.000 Lieder mit von der Partie. Nachrüstmöglichkeiten schaffen die Verbindung zum Radio.

Klaus Justen

Gestern noch purer Luxus, heute schon fast vergessen: CD-Wechsler im Auto sind mega-out. Und wirklich praktisch waren sie auch nie: Maximal zwölf CDs lassen sich in den Magazinen unterbringen, meist umständlich im Kofferraum; und prinzipiell hat man immer die falschen CDs dabei.

Wie kommt die Musik aus dem iPod ins Auto? Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. (Foto: Foto: ddp)

Dieses Problem stellt sich Besitzern eines MP3-Players mit großer Festplatte nicht mehr. Im vergangenen Jahr gingen in Deutschland knapp 8,3 Millionen MP3-Player über die Ladentheken, gut fünf Millionen mehr als 2004. Darunter viele so genannte Sticks - Speicherbausteinchen in Größe eines Textmarkers, die 256 oder 512 Megabyte an Daten fassen und damit Platz bieten für 60 bis 120 Musiktitel. Geräte mit einer richtigen Festplatte wie der Trend-Begründer Apple iPod können mit 30 bis 60 Gigabyte bis zu 15.000 Musiktitel speichern.

Wie kommt der Sound vom iPod ins Auto?

Die simpelste Lösung ist ein Kassettenadapter: Er wird in den Kassettenschacht des Autoradios geschoben, per Kabel mit dem MP3-Player verbunden und so das Musiksignal an die Tonköpfe des Kassettendecks übertragen. Die Lösung ist mit 20 bis 30 Euro preiswert; aber Kabelsalat und Tonqualität können nerven. Zudem sind immer mehr Autoradios nur noch mit einem CD-Laufwerk ausgestattet.

Ähnlich einfach und seit wenigen Wochen auch in Deutschland legal ist der Einsatz eines FM-Transmitters. Er wird am Kopfhörerausgang des Players angeschlossen und strahlt ein UKW-Signal aus, das vom Autoradio über die Antenne empfangen wird. Zulässig aber ist nur eine Sendeleistung von maximal 50 Nanowatt im Frequenzbereich zwischen 87,5 und 108 Megahertz.

Geräte, die diesen Vorschriften entsprechen, kommen demnächst auf den Markt, etwa Tunecast II von Belkin oder Musicfly von dnt für rund 40 Euro; bereits zu haben ist iTrip von Griffin (30 Euro) für den iPod. Je nachdem, wie viele Frequenzen durch Rundfunksender belegt sind, haben die kleinen Transmitter allerdings Probleme, zum Radio durchzudringen. Auch ein ungünstiger Montageort der Radioantenne oder die Karosserie-Abschirmung können die Tonqualität leiden lassen.

Wohin damit?

Zwei andere Probleme sind, wie beim Einsatz eines Kassettenadapters, die Versorgung des iPod mit Strom via Zigarettenanzünder und die sichere Unterbringung des Geräts. Den teuren iPod einfach auf die Mittelablage zu legen, kann bei einem scharfen Bremsmanöver Elektronikschrott produzieren; ganz abgesehen davon, dass umherfliegende Teile eine Gefahr für Leib und Leben sind. Deshalb sollte auf jeden Fall eine Halterung gekauft werden; die gibt es zum Befestigen an den Lüftungsgittern, als Schwanenhals mit Saugnapf für die Scheibe oder als Einsatz für den Cupholder.

Bleibt noch die Bedienung: Die Auswahl eines Wunschtitels funktioniert nur über den MP3-Player selbst; wer das bequemer und sicherer haben will, muss zu einer Einbaulösung greifen, die die Bedienung über das Radio ermöglicht.

Solche Anschlusssätze für den iPod werden inzwischen von den meisten Autoherstellern über die Werkstätten als Zubehör angeboten. Preis: rund 150 Euro plus Einbau. Auch die Radiohersteller wie Blaupunkt, Becker, Alpine, Kenwood, Clarion, VDO-Dayton oder Pioneer bieten solche Sets an.

Mannigfaltiges Zubehör

Zugang zum Radio findet der MP3-Player über dessen Aux-Eingang. Damit ist für optimale Tonqualität gesorgt, außerdem wird - anders als bei der Transmitterlösung - bei Verkehrsmeldungen automatisch die Wiedergabe unterbrochen. Aber meist ist die Zahl der Playlists, die über das Display gesteuert werden können, eingeschränkt - auf fünf oder sechs. Hier sollte man sich vor dem Kauf genau erkundigen, um sich Enttäuschungen zu ersparen.

Auch Zubehöranbieter haben das Thema iPod-Integration für sich entdeckt, zum Teil greifen die Autohersteller auf deren Lösungen zurück. So bietet Dension (www.maxxcount.de) mit iceLink ein System für die Integration verschiedenster iPod-Varianten, je nach Radiotyp werden auch die gerade abgespielten Titel über CD-Text im Display angezeigt; je nach Fahrzeug und Ausstattungsumfang mit Halterung beginnen die Preise bei 150 Euro.

Sehr komfortabel ist auch das von Hi-Fi-Spezialist HarmonKardon vorgestellte Drive & Play, das rund 200 Euro kostet: Die Technik inklusive Anschluss des iPod kann im Handschuhfach installiert werden; als Display wird ein kleiner LC-Monitor mitgeliefert, der praktischerweise auf dem Armaturenbrett seinen Platz findet.

© SZ vom 3. Mai 2006 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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