Gigaliner:Die Riesen rollen

Trotz heftiger Kritik von Verkehrsverbänden und Umweltschützern wollen einige Bundesländer weiter den Einsatz besonders langer Lastwagen erproben - darauf einigten sich die Länderverkehrsminister.

Trotz heftiger Kritik von Verkehrsverbänden und Umweltschützern wollen einige Bundesländer weiter den Einsatz besonders langer Lastwagen erproben. Die Länderverkehrsminister verständigten sich am Donnerstag bei ihrer Frühjahrs-Konferenz im sachsen-anhaltinischen Wernigerode darauf, bisherige Erkenntnisse in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe von Bund und Ländern zu überprüfen.

Gigaliner im Größenvergleich: Damit auch jeder weiß, was auf ihn zurollt ... (Foto: Grafik: sueddeutsche.de)

Die Länder Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen erproben den Einsatz der "Gigaliner" derzeit mit einer Handvoll Speditionen. Die mehr als 25 Meter langen Lastwagen sind umstritten. Studien zufolge belasten sie mit ihrem Gewicht Straßen und Brücken stark, auch seien viele Kreuzungen nicht für den Einsatz solcher Lkws ausgelegt. Umweltschützer fürchten zudem, der emissionsärmere Schienengüterverkehr könnte der neuen Konkurrenz nicht gewachsen sein.

Auch Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee hat nun zugestimmt

Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) verteidigte die Tests. "Auf bestimmten Strecken überlange Lkws einzusetzen, ist ein sehr probates Mittel, um die Zahl der Lkws und damit die Schadstoffe zu reduzieren", sagte Wittke der Süddeutschen Zeitung. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hatte sich zuletzt skeptisch zu den Gigalinern geäußert, der Bund-Länder-Untersuchung nun aber zugestimmt. Eine Entscheidung soll im Herbst fallen. Derweil konstatierte das Bündnis Allianz-pro-Schiene schon jetzt eine "eindeutige Überzahl" ablehnender Bundesländer.

© SZ vom 20.4.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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