Faszination: Edag LUV:Träumen darf man doch

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Schicke Yachten und starke Luxusautos - das gehört zusammen. So hat man es sich bei EDAG wohl auch gedacht und eine Luxusyacht auf Rädern entwickelt. Natürlich mit edlem Teakholz auf dem Achterdeck.

Von Jürgen Wolff

Wer von uns kennt sie nicht, die alltäglichen Probleme: Im Rolls tickt die Uhr zu laut, im neuen Bentley ist der vergoldete Zigarren-Schneider stumpf - und der Maybach will farblich einfach nicht zur frisch gestrichenen 30-Meter-Yacht passen. Doch Rettung naht: EDAG, ein Entwickler für die Automobil- und Luftfahrtindustrie, hat für genau diese unsere Zielgruppe die Studie LUV präsentiert.

Das LUV ist ein "Luxury Utility Vehicle" - wobei mit Luxus wohl die Yacht dahinter gemeint ist. (Foto: Foto: Pressinform)

Teakholz auf der Ladefläche

Der Name soll an die Seemannssprache erinnern, ist aber auch die Abkürzung für "Luxury Utility Vehicle" (LUV eben). Die 5,7 Meter lange Studie ist eine bullige Mischung aus SUV und Pick-up. Ein echter Blickfang ist die Ladefläche, die mit geöltem Teakholz ausgekleidet ist und damit aussieht wie das blank geschrubbte Achterdeck einer Luxusyacht. Weniger geschmackvoll wirken die Holzeinlagen auf der Motorhaube und an den Seiten. Das erinnert eher an die alten amerikanischen "Woodies" - jene großen Kombiwagen mit echten (und manchmal auch falschen) Holz-Paneelen an der Seite.

"Wir wollen demonstrieren, dass es möglich ist, einem Fahrzeug nicht nur einen neuen Look zu verleihen, sondern auch eine eigenständige Fahrzeuggattung zu kreieren", sagt der EDAG Design-Chef Johannes Barckmann.

Der LUV ist denn auch keinem existierenden Fahrzeugsegment zuzuordnen - zumindest keinem, das man wirklich braucht. Er lässt sich aber durch austauschbare Heckmodule vom Pick-up in ein Coupé oder einen Kombi verwandeln. Außer dem Skipper am Steuer können vier weitere Passagiere in der mit feinem Leder ausgekleideten LUV-Kabine Platz nehmen.

An Bord ist aber nicht nur Eleganz angesagt, sondern auch Hightech. Die Fond-Passagiere verfügen über Computer-Terminals mit Flachbildschirmen und haben über WLAN oder UMTS Zugang zum Internet. Die Tastatur zieht man einfach unter den Klapptischchen heraus, auf denen nach getaner Arbeit dann das Champagner-Glas Platz findet.

Welches Fahrzeug als Basis für den LUV dient, gibt EDAG offiziell nicht bekannt. Es dürfte sich aber um die GL-Klasse von Mercedes handeln. Der LUV bestehe zu mehr als 90 Prozent aus Teilen des Basisfahrzeuges, so EDAG. Antrieb, Fahrwerkstuning und die Hochleistungs-Bremsanlage stammen vom Mercedes-Tuner Brabus. Der LUV rollt auf 22-Zoll-Felgen, im Maschinenraum arbeitet ein 6,1 Liter großer V8-Motor mit 462 PS. Die Kraft wird per Allradantrieb auf die Straße gebracht. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 250 km/h, von 0 auf 100 beschleunigt der LUV in etwa sechs Sekunden.

Ob er jemals in Serie vom Stapel läuft und was er kosten könnte - das steht noch in den Sternen. Der LUV sei "für die Umsetzung in eine Premium Edition bereit", heißt es bei EDAG. Angeblich verhandelt das Unternehmen mit Automobil-Veredlern über eine Kleinserien-Produktion.

Drei Monate vom Entwurf bis zum fahrfertigen Prototyp

Natürlich wollen die EDAG-Leute mit dem außergewöhnliche Concept Car vor allem auf ihr Knowhow in der Entwicklung und Fahrzeugtechnologie aufmerksam machen. Die Firma, die sich gerade aus einer wirtschaftlich schwierigen Situation herausgekämpft hat und wieder gut im Geschäft ist, arbeitet unter anderem für die Luftfahrt- und Automobilindustrie und beschäftigt weltweit 4200 Mitarbeiter.

Entsprechend geht es auch nicht nur um das Auto selbst. Die "ultra-mobilen PCs" (UMPCs) etwa, die man im LUV bewundern kann, sollen für den Einsatz in Oberklasse-Fahrzeugen weiterentwickelt werden. Auch als Zubehör für Klein- und Mittelklasseautos können sich die Fuldaer ihre UMPCs vorstellen. "Der besondere Charme besteht hierbei, nicht nur die komplette PC-Funktionalität in ein Fahrzeug zu bringen, sondern den UMPC durch Anbindung an die Fahrzeugarchitektur auch als Bordcomputer und hochwertiges Anzeigegerät nutzbar zu machen", heißt es in einer Pressemitteilung.

Mit dem LUV wollen die Fuldaer auch ihre Schnelligkeit und Wirtschaftlichkeit unter Beweis stellen: Die Entwicklung hat vom ersten Entwurf bis zum fahrfertigen Prototypen nur drei Monate gedauert.

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