Fahrtipps:Sicher durch den Winter

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Schaut man sich den Alltag auf unseren Straßen an, dann fordern Eis und Schnee von den Autofahrern Tugenden, die immer seltener weden: Sanftheit, Gefühl und Mitdenken. Haben Sie? Gut. Dann sollte der Winter für Sie kein Problem sein.

Auf Glätte sind ein sanfter Gasfuß und gefühlvolles Fahren gefragt. Durchdrehende oder blockierte Räder schaffen nur Probleme - das Fahrzeug kann ausbrechen.

Auf Glätte sind ein sanfter Gasfuß und gefühlvolles Fahren gefragt. (Foto: Foto: pressinform)

Auch Allradantrieb hilft da kein bisschen. Die Naturgesetze werden durch die Technik nicht außer Kraft gesetzt. Und auch moderne Fahrassistenz-Systeme wie ABS, ASR, DSC, ESP entlassen den Fahrer nicht aus der Verantwortung. Deshalb sind auch bei so ausgerüsteten Fahrzeugen gute Winterreifen unverzichtbar. Mit Sommerreifen im Winter ist die Wirkung der Elektronik reduziert - oder gar nicht mehr vorhanden.

Ein paar Tipps sollen helfen, Sie sicher durch die kalte Jahreszeit zu bringen.

Unter winterlichen Bedingungen sollten Sie einen deutlichen Sicherheitsabstand zum Vordermann einhalten - etwa drei Mal so groß wie auf trockener Straße.

In der Sanftheit liegt Sicherheit

Sie können auf Glätte durchaus im zweiten Gang anfahren. Danach sollten Sie rasch in die nächst höheren Gänge wechseln. Fahren Sie mit niedriger Motordrehzahl weiter. Mit Getriebeautomatik ist das Anfahren etwas einfacher, vor allem wenn Sie (falls vorhanden) die Taste "Winterprogramm" betätigen.

Vermeiden Sie in jedem Fall kräftige Gasstöße oder abrupte Gaswegnahme - das allein schon kann zum Rutschen oder Ausbrechen des Fahrzeugs führen. Auch Lenkbewegungen dürfen nur weich erfolgen. Kommt das Auto trotzdem ins Schleudern: auskuppeln und gegenlenken.

Bei Bergabfahrten im Schnee ist es ratsam, die Bremswirkung der unteren Gänge zu nutzen. Dabei sanft einkuppeln, um blockierende Antriebsräder zu vermeiden. Wenn Ihr Fahrzeug kein ABS hat, sollten Sie bei jedem ernsthaften Bremsvorgang auf Glätte auskuppeln und abbremsen. Blockierte Räder reagieren nicht mehr auf Lenkbewegungen: Lösen Sie dann kurz die Bremse, um danach wieder - entsprechend dosiert - zu bremsen.

Gefahr im Walde

Ist ABS an Bord, dann dürfen Sie getrost voll bremsen, das Auto bleibt in der Regel ausreichend spurstabil und lenkbar. Lassen Sie sich durch das pulsierende Bremspedal nicht irritieren: Die ABS-Steuerung arbeitet für Sie.

Mit Schneeketten sind maximal 50 km/h erlaubt. Auf schneefreier Straße sollten Sie die Ketten möglichst sofort demontieren. Es empfiehlt sich, die Montage schon zu Hause zu üben, um im Ernstfall fit zu sein.

Besondere Vorsicht ist auf Brücken und schattigen Fahrbahnabschnitten geboten, auch in Waldpassagen. Selbst bei Plus-Temperaturen hält sich Glatteis dort oft viel länger. Berücksichtigen Sie, dass die Temperaturen auf dem Land im Vergleich zur Stadt fasat immer um einige Grad niedriger liegen.

Unbedingt nötig: Winterreifen wechseln, sobald die Temperaturen dauerhaft unter sieben Grad plus zu sinken drohen (Foto: Foto: ddp)

Ziehen Sie Winterreifen auf!

Und last not least: Ziehen Sie Winterreifen auf. Egal, was Sie gelesen haben: Sobald die Temperaturen dauerhaft unter sieben Grad plus zu sinken drohen, sollten Sie reifenmäßig umsteigen.

Auf trockener Straße und bei Nässe sind sie nicht um so viel schlechter als Sommerreifen, als dass sie deren eklatante Nachteile bei Eis und Schnee nicht aufwiegen würden: Ein mit 50 km/h fahrendes Auto steht mit Winterreifen bei einer Vollbremsung auf Schnee nach 35 Metern. Mit Sommerreifen verlängert sich der Bremsweg auf 43 Meter, also um rund zwei Fahrzeuglängen. Die Differenz der Bremswege steigt mit der Fahrgeschwindigkeit und ist auf Eis noch größer.

Dazu kommen mit Winterreifen eine bessere Spurhaltung und - nicht zu unterschätzen - ein sichereres Fahrgefühl.

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