Fahrbericht: Peugeot 407 SW 3.0 V6:Nebenrolle

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Mit modernen Dieselmotoren und innovativer Partikelfilter-Technik hat Peugeot dem Markt der Selbstzünder seinen Stempel aufgedrückt. Folglich werden die meisten Peugeot-Modellreihen von HDI-Motoren dominiert. Doch was für eine Figur macht einer wie der erfolgreiche 407 SW mit einem Dreiliter-Benzinaggregat?

Der 407er ist europaweit erfolgreich gestartet. Besonders der deutsche Markt erwartete sehnlichst die Einführung der Kombivariante "SW" mit variablem Innenraum und mächtigem Glasdach. Bei dem französischen Konkurrenten des A4 Avant, 3er Touring oder Vectra Caravan entscheiden sich - Peugeot-typisch - die meisten Käufer für die beiden Dieselaggregate mit 1,6 und 2,0 Litern Hubraum. Schon von daher ist der 4,76 Meter lange 407 SW mit einem drei Liter großen V6-Motor hinter der hungrigen Fahrzeugfront ein echter Exot.

Der 407 SW mit Dachreling (Foto: Foto: press-inform)

Limousine und Kombi haben sich gleichermaßen schnell in das Straßenbild eingefügt. Der Sport- oder Stationwagon "SW" fällt noch immer dadurch auf, dass Heckscheibe und Rückleuchten weit in die Seitenlinie gezogen sind. Diese optische Dynamik steht auch dem 3.0 V6 gut, der sie mit souveränen Fahrleistungen untermauert.

Gut unterwegs

Der V-6-Motor leistet 155 kW/211 PS und hat ein maximales Drehmoment von 290 Nm. 0 auf 100 km/h in knapp neun Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h lassen keine Zweifel darüber aufkommen, dass der französische Fronttriebler die Autobahn als seine Heimat auserkoren hat.

Nichts nur angesichts des Leergewichts von über 1,7 Tonnen erscheint ein versprochener Durchschnittsverbrauch von knapp unter zehn Litern Super auf 100 Kilometer jedoch mehr als ambitioniert. Nach ein paar Testkilometern im gemischten Betrieb pendelt sich der Durst denn auch schnell bei elf bis zwölf Litern auf 100 km ein.

Die Kraftentfaltung des Sechszylinders ist souverän, wenngleich man subjektiv etwas mehr Dampf erwartet hätte. Insbesondere die Abstimmung mit der neuen Automatik könnte besser sein. Mitunter schaltet sie wild hin und her - trotz sechs Fahrstufen. Besonders bei hohen Geschwindigkeiten spielt der Peugeot seine Zylinder- und Hubraumstärke aus.

Elektronisch gedämpft

Die raffiniert gestylte Heckpartie. Man sieht hier gar nicht so gut, dass es sich beim 407 mit 4,76 Metern Länge um ein relativ großes Auto handelt. (Foto: Foto: press-inform)

Das Fahrwerk ist betont komfortabel, jedoch nicht zu weich abgestimmt. Ein Knopfdruck und die elektronische Dämpferregelung nimmt ihren Dienst auf. Sie passt sich Fahrbahnunebenheiten und Fahrstil an.

Das Innenraumgefühl ist angenehm, das Platzangebot besonders wegen des langen Radstandes umfangreich. Auf Knopfdruck gibt der eben noch geschlossene Dachhimmel den Blick auf die Sterne frei. Das große Panorama-Glasdach ist 1,6 Quadratmeter groß, lässt sich aber nicht öffnen - schade! Doch auch in den Fond kommt viel Licht von oben.

Bedienung

Die Bedienung des 407 ist - abgesehen vom überladenen Blinkerhebel und den unzeitgemäßen Satelliten für Tempomat und Soundsystem - einwandfrei. Die Bedienelemente der Mittelkonsole könnten jedoch übersichtlicher sein. Die weit herum gezogene Kofferraumklappe öffnet weit und die niedrige Ladekante macht das Beladen angenehm. Mittlerweile etabliert: die Glasscheibe kann separat geöffnet werden.

Im Vergleich zur Konkurrenz hat sich Peugeot bei der Entwicklung der Laderaumabdeckung kaum Gedanken gemacht: Die lässt sich nur umständlich zurückklappen. Der Kofferraum schluckt 450 bis 1.365 Liter an Gepäck. Etwas mehr dürfte es für einen Kombi der Mittelklasse durchaus sein. Immerhin lässt sich der Beifahrersitz umlegen.

Viel an Bord

Die Serienausstattung des 33.590 Euro teuren Peugeot 407 SW 3.0 V6 Platinum ist vorbildlich. Für Sicherheit sorgen unter anderem neun Airbags, ABS, ESP und ein Notbremsassistent.

Der edle Platinum verfügt unter anderem über Klimaautomatik, elektrische und beheizte Ledersitze, Panorama-Glasdach, Xenonlicht sowie 17-Zoll-Alufelgen.

Aus praktischen Gründen sollte man sich für das optionale Bildschirm-Navigationssystem entscheiden. Für 2.400 Euro dürfte man jedoch ein europaweites DVD- und nicht nur ein CD-System erwarten. Immerhin gibt es zehn Europa-CDs zum Paketpreis von 290 Euro.

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