Bereits beim Vorgänger gerieten viele Autofans in Schwärmen. Ohne Übertreibung: Das 406 Coupé des Stardesigners Pininfarina war mehr als eine Sünde wert. Kein Wunder, dass seit 1997 rund 108.000 Autos verkauft werden konnten.
Der Nachfolger hingegen geht einen ganz anderen Weg. Elegant ist das 407er-Coupé fraglos immer noch, aber auch deutlich bulliger und kraftvoller als bisher. Das gilt nicht nur für die drei lieferbaren Aggregate, sondern insbesondere für den eindrucksvollen Auftritt. Mit einer Länge von 4,81 Metern ist der Neue deutlich gewachsen und kratzt nicht nur in dieser Beziehung an der etablierten Oberklasse. Das 407 Coupé will Oberklasse sein - und ist es auch.
Von vorne werden sich die meisten Coupé-Fans mehr Eigenständigkeit wünschen, denn der 2+2-Sitzer ist der erfolgreichen 407-Limousine wie aus dem Gesicht geschnitten. Das mächtige Haifischmaul in der Frontschürze und die mandelförmig zulaufenden Scheinwerfer kennt man bereits.
Mutige Wege
Völlig neu präsentieren sich dagegen die Seitenlinie und das für einen Peugeot ungewohnt bullige Hinterteil. Mächtig umspült die wuchtige Schürze das Heck - deutlich selbstbewusster, als man es von Peugeot sonst kennt. Doch die Erfolge der vergangenen Jahre machen halt Lust auf mehr.
Die Seitenansicht ist klassisch: lange Front, tiefes Dach, dazu das kurze Stummelheck. Die endlos lange Windschutzscheibe zieht sich bis weit in die Motorhaube und macht einem in Linkskurven den Blick auf den Gegenverkehr schwer.
Der Innenraum mit Lederausstattung gefällt. Die Sitze sind überaus bequem und sportlich zugleich. Allein die unübersichtliche Mittelkonsole lässt einige Wünsche offen.
Zum Antrieb
Der selbstbewusste Auftritt beschränkt sich nicht auf das Äußere. Auch die Motoren haben zugelegt. Volumenmodell soll der bekannte V6-HDI mit 440 Nm und 207 PS werden. Doch auch die Benzinvarianten mit 163 und 211 PS scheinen geeignete Triebwerke für das französische Coupé zu sein.
Selbst, wenn die Symbiose von Diesel und Coupé längst salonfähig geworden ist, fühlen sich viele 2+2-Fans zu einem hubraumstarken Benziner hingezogen. Sie werden vom 3.0 V6 im Grunde nicht enttäuscht. 155 kW / 211 PS, 241 km/h Spitze und 0 auf 100 km/h in 7,8 Sekunden sind ordentliche Werte.
Doch der Dreiliter-V6 kann mit den hochmodernen Hubraumkonkurrenten von Audi, Mercedes und BMW nicht mithalten. So muss man den Langhuber mit der allenfalls mittelprächtigen Sechsgang-Handschaltung ordentlich bei Laune halten. Sportliche Fahrer wünschen sich bei einem neuen Modell wie dem 407 Coupé einfach mehr Kraft.
Sie sollten daher gleich zum schubkräftigen Sechszylinder-Diesel greifen. Der verbraucht statt zwölf Litern Super im Alltagsgeschäft nur knapp zehn Liter Diesel - und das bei 440 Nm: auch ein Argument.
Frontantriebs-Charakteristika
Coupé und Frontantrieb, da scheiden sich die Geister. Eine Fahrmaschine ist der 407 auch als Zweitürer nicht. Die rund 1,7 Tonnen spürt man in schnell gefahrenen Kurven deutlich. Hier schiebt der Franzose leicht kalkulierbar über die Vorderachse, macht aber nichtsdestotrotz einen guten Gesamteindruck.
Die Feder-Dämpfer-Abstimmung ist sportlich straff und durchweg gelungen. Zudem arbeitet die Lenkung ebenso ordentlich wie die Bremsen. Allein die unpräzise Sechsgangschaltung sollte der 1.500 Euro teuren Automatik weichen. Dann ist der Viersitzer ein exzellenter Cruiser.
Bei der Serienausstattung zeigt das Coupé echte Stärken. Die Serienausstattung ist vorbildlich und sollte die meisten Konkurrenten vor Neid erblassen lassen. Bereits das 28.900 Euro teure Basismodell mit 2,2 Litern Motor bietet unter anderem ESP, sieben Airbags, Klimaautomatik, Xenonlicht, Sound-System und 17-Zoll-Alufelgen.
Die meisten Kunden dürften sich indes für die Platinum-Version entscheiden. Hier gibt es unter anderem elektrische Ledersitze, Kurvenlicht oder Einparkhilfe vorn und hinten. Der Peugeot 407 Coupé 3.0 V6 Platinum kostet ab 36.900 Euro.