Fahrbericht Mini Cooper Cabrio (2003/2004):Das mit dem Himmel

Lesezeit: 2 min

Auch wenn Sicherheit vor Design geht - seine Mini-Gene hat das Cabrio in jeder Hinsicht behalten.

Stefan Grundhoff

Die Minifans jubeln auf: Seit seiner Markteinführung vor knapp vier Jahren bricht der Mini alle Verkaufsrekorde. Allein im vergangenen Jahr verkauften die Bayern mehr als 25.000 Fahrzeuge des trendigen Lifestylemobils - Tendenz steigend. Mit dabei: das offene Mini Cabrio -ohne Bügel, ohne Schnörkel und mit einer Klasse-Dachkonstruktion.

Für einige überraschend: Das Mini Cabriolet ist wie sein geschlossener Bruder ein Viersitzer. Wenngleich auf der Rückbank Erwachsene kaum Beinfreiheit haben: Zumindest bietet dieses Auto mehr Platz als ein zweisitziger Roadster.

Die Sicherheit wird beim pfiffigen Bayern groß geschrieben. Der Mini verzichtet auf einen Überrollbügel, daher gibt es hinter den Rücksitzen ein wenig ansehnliches Geweih mit groß dimensionierten Kopfstützen und Überrollschutz.

Keine Frage: Ohne das Geweih sähe die Mini-Silhouette besser aus. Ansonsten hat das Cabrio seine Mini-Gene behalten. Optisch und technisch bestehen keinerlei Zweifel - das ist ein echter Mini.

Einschränkung beim Rangieren

Das vollelektrisch bedienbare Stoffdach sitzt perfekt und verschwindet in knapp 20 Sekunden zusammengefaltet hinter dem genannten Überrollgestell. Das schränkt die Sicht im Rückspiegel und beim Rangieren deutlich ein.

Wer das Stoffdach nicht vollständig öffnen möchte, kann mit einem kurzen Druck auf den Bedienknopf einen Teil zurückschieben lassen. Ein Cabrio mit integriertem Schiebedach - wo gibt es so etwas schon?

Doch die Windgeräusche sind heftig, und so sollte man ab Tempo 60 lieber das ganze Dach öffnen. Schließlich gibt es ja auch ein Windschott, welches das Fahren bei höherem Tempo erträglich macht.

Was wäre ein Mini ohne die entsprechende Motorisierung? Das Volumenmodell Cooper wird wie die geschlossene Version von einem 1,6-Liter-Aggregat mit 85 kW / 115 PS angetrieben. Den Spurt null auf 100 km/h schafft dieser in 9,8 Sekunden; die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 193 km/h.

Der angegebene Durchschnittsverbrauch: 7,3 Liter SuperPlus auf 100 Kilometer. Unterhalb einer Drehzahl von 4000 U/min tut sich jedoch nur wenig. Die 100 Kilogramm zusätzliches Gewicht setzen dem knapp 1,3 Tonnen schweren Cabriolet schon ziemlich zu.

So heißt es, den Fronttriebler mit der vorbildlichen Schaltung durch eifrige Gangwechsel bei Laune zu halten. Allein der fünfte Gang ist zu lang ausgelegt. Ab 4500 U/min geht der Motor dann gut zur Sache und hängt satt am Gas. Das Fahrwerk des Mini ist auch bei der Cabrioversion eine Klasse für sich.

Dank der exzellenten Lenkung lässt sich der nur gut dreieinhalb Meter lange Mini wie ein Gokart um die engsten Kehren zirkeln. Der Karosserie ist steif und die Dämpfer arbeiten vorbildlich.

Innenraum im Mini-Look

Der Innenraum zeigt sich im bekannten Mini-Look. Zum Modelljahr 2004 wurden Kleinigkeiten überarbeitet. Retro-Style gibt nach wie vor den Ton an. Etwas weniger Kunststoff wäre wünschenswert gewesen. Doch echte Mini-Fans stört's wenig. Der Kofferraum ist durch das Cabriodach kaum mehr als ein großes Handschuhfach. Doch zumeist dürfte das Auto ohnehin mit maximal zwei Personen besetzt sein.

Die Rückbank lässt sich bei Bedarf problemlos umklappen. Dann wächst der Kofferraum von beschaulichen 120 auf bis zu 605 Liter. Praktisch: Die Heckklappe öffnet sich nach unten - die ideale Sitzgelegenheit für eine Pause vor dem überfüllten Café.

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