Fahrbericht: Daihatsu Terios 1.5 Top:Auf den Spuren des RAV

Lesezeit: 3 min

Als Toyota den neuen RAV4 präsentierte, stiegen viele Interessenten gedanklich aus. Der einstige Einsteiger-SUV fährt mittlerweile zwei Klassen höher. Nicht traurig sein: Daihatsu hat eine interessante Alternative.

Von Stefan Grundhoff

Das Design des neuen Daihatsu-SUV ist gefällig. Richtig gefällig. Optisch lassen sich Erinnerungen an den alten RAV4 kaum unterdrücken. Wer da an Zufall glauben mag ...

Zu tief darf es natürlich nicht sein. Aber immerhin... (Foto: Foto: press-inform)

Der Terios mit seinen betont rundlichen Formen ist gerade mal 4,05 Meter lang und bringt es somit auf 21 Zentimeter mehr als sein Vorgänger. Charakteristisch bleiben die extrem kurzem Überhänge, der lange Radstand (2,58 Meter) und das hochbeinige Auftreten.

Das Platzangebot im Innenraum ist für ein Fahrzeug dieser Größe eindrucksvoll. Vorne und hinten können Erwachsene bequem sitzen. Besonders die Beinfreiheit garantiert blessurenfreies Fahren. Für die meisten Touren sollte auch der 380 Liter große Kofferraum ausreichen. Wenn nicht: Die Rückbank lässt sich im Verhältnis 40 : 60 umklappen - dann stehen rund 1400 Liter zur Verfügung.

Typisch für einen Asienimport: Die große Hecktür ist an der rechten Seite angeschlagen und öffnet sich unpraktisch zur linken Straßenseite hin. Sollte sich der Terios in Europa einer genügend großen Nachfrage erfreuen, kann man sich bei Daihatsu allerdings durchaus eine Version mit Hecktür für Rechtsverkehr vorstellen. Wir sind ja mal gespannt.

Fix in the City

Die kurzen Überhänge und die direkte Lenkung machen sich sowohl in der engen City als auch im unwegsamen Terrain angenehm bemerkbar. Der Wendekreis beträgt gerade mal 9,8 Meter. Obwohl der Terios durch den zuschaltbaren Allradantrieb und 20 Zentimeter Bodenfreiheit auch im leichten Gelände seine Qualitäten hat, dürfte man ihn doch zumeist in Innenstädten antreffen.

Hier helfen unter anderem die hohe Sitzposition, die übersichtliche Karosserie und die weit öffnenden Türen weiter. Nicht nur Mütter und Väter werden die hinteren Türen, die 77 Grad Öffnungswinkel haben, ebenso schnell schätzen lernen, wie die zahlreichen Ablagen im Innenraum.

Der Innenraum zeigt sich betont aufgeräumt. Gut, einige Oberflächen könnten sich etwas höherwertig präsentieren - aber in der 18.000-Euro-Liga muss man da offensichtlich einige Abstriche machen. Dafür überzeugen die Sitze, auf denen auch groß gewachsene Fahrer vernünftig sitzen können.

Nicht endlos stark

Nicht ideal ist jedoch die Position des Lenkrads. Das lässt sich nur unzureichend in der Höhe einstellen und ist viel zu nah am Armaturenbrett platziert. Praktisch: Der Bordcomputer bietet auf Knopfdruck alle wichtigen Informationen.

Bis auf weiteres ist der neue Daihatsu Terios nur als Allradversion und nur mit einem 1,5 Liter großen Benzintriebwerk zu bekommen. 77 kW/105 PS reichen allemal aus, um auch auf Landstraßen flott unterwegs zu sein. Die Gänge lassen sich willig ausdrehen. Bei 4400 Umdrehungen steht das maximale Drehmoment von 140 Nm zur Verfügung.

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Der agile Motor hängt sauber am Gas, könnte jedoch leiser sein. Bei hohen Drehzahlen - etwa auf der Autobahn - wird es im Innenraum nicht nur wegen der präsenten Windgeräusche unangenehm laut. Ab Tempo 130 wird der 1,2 Tonnen schwere Terios dann müde und hat redlich Mühe, seine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h zu erreichen.

Dafür hält er sich dann an der Zapfsäule zurück. Daihatsu verspricht einen Durchschnittsdurst von knapp acht Litern Normalbenzin auf 100 Kilometern. Das schont gerade in Zeiten neuer Rekordpreise Konto und Nerven.

Behäbig und sicher

Beim Fahrverhalten kann der Terios seinen hohen Schwerpunkt nicht verhehlen. In schnellen Kurven wankt er spürbar - auch dank der Starrachse im Heck. Probleme gibt es daraus jedoch nicht.

In Sachen Sicherheit hat Daihatsu mächtig nachgelegt. Serienmäßig gibt es nicht nur Allradantrieb, ABS, ESP und Traktionskontrolle, sondern auch Front-, Kopf- und Seitenairbags. Und das zu einem Einstiegspreis von 17.990 Euro.

Bei der Bremsanlage wurde allerdings überflüssigerweise der Rotstift angesetzt. Eine Bergabfahrhilfe bietet bis auf weiteres nur die Automatikversion. Und nur vorne hat der Daihatsu Terios kräftige Scheibenbremsen - hinten arbeitet betagte Trommeltechnik.

Zwiespältige Extra

Trotzdem stehen die Chancen nicht schlecht, dass man bereits in diesem Jahr 2100 Autos an Frau und Mann bringen kann. Im nächsten Jahr will Daihatsu Deutschland dann 3000 Modelle verkaufen. Der Vorgänger lag pro Jahr gerade mal bei 800 Fahrzeugen.

Ein Kauftipp ist der Daihatsu Terios Top, der für 20.790 Euro unter anderem Klimaanlage, elektrische Fensterheber und Spiegel, Bordcomputer sowie Alufelgen und CD-Radio bietet. Nicht für Geld und gute Worte zu bekommen sind indes sinnvolle Details wie ein Schiebedach, Sitzheizung oder ein Navigationssystem. Dafür muss man ab zum Zubehörhandel.

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