Die ersten Autos der britischen Traditionsmarke MG aus chinesischer Herstellung sind am Dienstag vom Band gerollt. Im Werk des chinesischen Autobauers Nanjing in der gleichnamigen Stadt feierte das Unternehmen den Start der Produktion des Viertürers MG7 und des Cabrios MGTF. Nanjing, der älteste chinesische Autokonzern, kaufte im Juli 2005 die Rechte an der Marke MG von der bankrotten britischen Gruppe MG Rover. Zudem kauften die Chinesen komplette Fertigungsanlagen und verschifften sie nach Nanjing. 200.000 MG sollen dort im Jahr hergestellt werden. 15.000 Wagen für den europäischen Markt sollen aber auch im Nanjing-Werk im britischen Longbridge gebaut werden.
Konkurrenz innerhalb Chinas
Die MG-Autos aus Nanjing konkurrieren mit denen des chinesischen Autobauers SAIC, der im vergangenen Oktober sein auf dem Rover 75 basierendes Modell "Roewe 750" präsentierte. SAIC hatte von MG Rover die Design-Rechte an der Marke Rover erworben, die Namensrechte bekam SAIC aber nicht.
MG Rover, der letzte große unabhängige Autoproduzent Großbritanniens, hatte im April 2005 Insolvenz anmelden müssen. Die Firma, einst mit Modellen wie dem Mini und dem Land Rover ein Gewicht auf dem internationalen Automarkt, musste daraufhin fast alle ihrer rund 6000 Beschäftigten entlassen. Die Marken wurden von anderen Herstellern übernommen.
(sueddeutsche.de/AFP)