CO2-Austsoß:Werbeverbot für Klimakiller?

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Die Autowerbung stellt Motorleistung und Fahrspaß in den Vordergrund. Die Grünen fordern jetzt ein Werbeverbot für Modelle, die zu viel Kohlendioxid ausst0ßen.

Die Grünen wollen ein Werbeverbot für Autos mit einem Ausstoß von mehr 210 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer durchsetzen. Fritz Kuhn, Fraktionsvorsitzender der Bundestagsfraktion, kritisierte vor allem die Nutzung von geländegängigen Autos, den sogenannten "SUV's". "Wir sind doch nicht in der Sahara oder dem australischen Busch" sagte er der Berliner Zeitung.

Allerdings würden unter das Werbeverbot auch Dienstautos der aktuellen Regierung fallen. Der niedrigste Wert hat dort der Wagen des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit mit 212 Gramm.

Autos aus deutscher Produktion standen zuletzt in heftiger Kritik. In der Diskussion um Klimaschutz werfen Umweltschutzverbände den Konzernen vor, zu wenig für den Spritverbrauch und CO2-Ausstoß zu tun. Kaum ein Audi, BMW, Mercedes oder VW erfüllt den von der EU-Kommission vorgeschlagenen CO2-Grenzwert von 130 Gramm pro Kilometer.

Die deutschen Autohersteller hätten bei Spritsparmodellen jahrelang abgerüstet, kritisiert Jürgen Resch, Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH) in Berlin.

Sparsame Kleinwagen wie der Lupo 3L von Volkswagen oder der Audi A2, die nur rund drei Liter auf 100 Kilometer verbrauchten, wurden vom Markt genommen, die Entwicklung von Spritspar- und Hybridtechnik vernachlässigt. "Stattdessen haben die Unternehmen in SUVs und Supersportwagen investiert", sagt Resch.

Völlig übermotorisiert

Diese Fahrzeuge verfügten über Motoren, die im Verbrauch oft jenseits der 20 Liter liegen. Treibende Kraft sei die Annahme der Hersteller, mit PS-starken Premiumfahrzeugen hohe Gewinne erzielen zu können.

Das setze sich in unteren Segmenten fort: "Schon die "Brot-und-Butter-Autos" sind völlig übermotorisiert", sagt DUH-Sprecher Resch: Sogar Kleinwagen brächten es auf 200 Stundenkilometer.

Tuning: Sportlichkeit und Klimaschutz schließen sich nicht aus

Dabei müssen sich Sportlichkeit und Klimaschutz nicht ausschließen, wie eine neue Technologie zur Leistungssteigerung bei Abt zeigt.

Das Tuning-Unternehmen aus Kempten hat ein Verfahren entwickelt, bei dem die Leistung eines 147 kW/200 PS starken 2,0-Liter-Turbo-Benziners im Vergleich zum Serienmotor um bis zu 30 Prozent steigt - bei um bis zu vier Liter geringerem Spritverbrauch. Die CO2-Werte sollen um bis zu 22 Gramm pro Kilometer niedriger sein.

Erreicht wird das zum einen durch eine veränderte Motorsteuerung, die dem Aggregat einen besseren Wirkungsgrad und mehr Drehmoment verschafft. Hinzu kommt der Einbau eines länger übersetzten Getriebes. "Wir stellen damit zwei Konzepte dar: den Sparkünstler und das Sportgerät", sagt Abt-Technikchef Andreas Zeilbeck.

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