Citroën C5 Kombi:Lebensstil bereits vorhanden

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Franzosen distanzieren sich modischen Trends und betonen den Nutzwert

(SZ vom 09.06.2001) Lifestyle-Kombi ist meist eine elegante Umschreibung dafür, dass man von einem solchen Wagen zwar ein schönes Blechkleid erwarten darf, aber dafür nicht allzu viel Nutzwert, vor allem, was das Kofferraumvolumen betrifft. Da aber Kombis schon lange nicht mehr nur Handwerkern und Kleingewerbetreibenden vorbehalten sind, muss das kein Nachteil sein. Immer öfter wird in Deutschland die Version mit dem verlängerten Heck der klassischen Limousine vorgezogen - ein Phänomen, das viele Hersteller lange kennen und ausnutzen. Dabei muss es nicht immer eine fünfköpfige Familie oder ein raumforderndes Hobby sein, das zu einer solchen Kaufentscheidung führt. Oft ist der Kombi einfach nur der schickere Wagen - und praktisch nebenbei.

Gar nicht so brav

Citroën bringt in diesen Tagen die Kombi-Variante der Mittelklasselimousine C5 zu den Händlern. Um nicht in den Verdacht zu kommen, einfach einen Lifestyle-Kombi mehr auf den Markt zu stellen, distanziert man sich bei den Franzosen von vorneherein von diesem Begriff. Der C5 Kombi sei ein "echter, praktischer" Wagen, den Leute kaufen, die "zuvor schon einen Lebensstil" hatten, ist bei Citroën zu hören. Damit könnte der Verdacht aufkommen, dass der C5 kein schöner Kombi sei - und die berühmten inneren Werte das Ausschlaggebende seien. Das kann aber klar verneint werden, denn - im Gegensatz zur eher brav wirkenden Limousine - zeichnet sich seine Karosserie durch eine gute Linienführung aus und gipfelt in einem gelungenen Heck.

Der Innenraum des C5 Kombi ist angesichts einer Karosserielänge von 4, 76Metern großzügig. Auch hinter großen Frontpassagieren finden Hinterbänkler reichlich Platz für Beine und Kopf. Das Cockpit ist übersichtlich gestaltet - keine verspielten Kleinigkeiten lenken vom Fahren ab. Dafür gibt es ein paar technische Raffinessen, die das Chauffieren erleichtern. Dazu gehört auch die automatische Fahrlichteinschaltung, die nur bei der Basis-Version X zusätzlich Geld kostet. Bei den Ausstattungen SX und Exclusive gehört sie zum Serienumfang. Parktisch ist auch sie separat zu öffnende Heckscheibe. Für den 563Liter fassenden Kofferraum haben sich die Franzosen einen Clou einfallen lassen: An der rechten Innenseite ist ein Kippschalter, der einem Fensterheber gleicht. Mit diesem kann das Heck - unabhängig vom Motorbetrieb - um sieben Zentimeter gesenkt und wieder hochgefahren werden. Damit ist die Ladekante des Kofferraums minimal 49,3Zentimeter hoch. Diese Funktion erleichtert nicht nur das Einladen von schweren Gegenständen, sondern auch das Ankuppeln eines Anhängers.

Was auch immer der C5 Kombi ziehen soll, die Motoren sind mehr oder minder alle dafür geeignet. Von den sechs zur Verfügung stehenden Aggregaten stechen besonders die beiden Diesel mit Partikelfilter heraus. Der kleinere 2. 0 ist zwar nicht besonders spritzig, doch treibt er den gut 1,5 Tonnen schweren Wagen zuverlässig voran. Etwas besser kann das sein größerer Bruder, der aus 2,2Litern Hubraum 133PS schöpft. Sein Drehmoment von 314Nm bei 2000/min stellt auch genügend Kraft bei niedrigen Drehzahlen bereit. Das Basistriebwerk ist aber ein 1,8-Liter-Benziner, der nicht nur ein bisschen zu brav und wenig agil wirkt, sondern sich mit dem Wagen spürbar schwer tut.

Dagegen ist der Benzindirekteinspritzer HPi eindeutig das leistungsstärkere Triebwerk. Bei diesem Motor handelt es sich um eine Eigenentwicklung des PSA-Konzerns. Der C5 ist der erste Wagen, in dem dieses Aggregat eingesetzt wird. Seine Treibstoffersparnis soll bei etwa zehn Prozent liegen. Allerdings gesteht Citroën ein, dass das hauptsächlich im so genannten Teillastbereich möglich ist. Wer also mit seinem Kombi mit ruhiger Fahrweise oder auf Langstrecken unterwegs ist, hat hierbei einen Vorteil.

Denn gerade für weite Fahrten ist der C5 Kombi ein bequemer Reisebegleiter. In der Kombination mit den HDi-Motoren, für die sich etwa 50 Prozent der Käufer entscheiden werden, wird er dann auch zum Kombi mit einem ganz eigenen Stil.

Von Marion Zellner

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