Chinesische Mondmission:Prestigeziel Mond

Zu wissenschaftlichen Zwecken wollen die Chinesen Ende Oktober eine Sonde zum Mond schießen. Innerhalb der kommenden 15 Jahre wollen sie auch eine bemannte Mondmission möglich machen.

Nach Angaben der chinesischen Raumfahrtbehörde (CNSA) ist dieser Zeitpunkt der bevorzugte Termin in einem zweitägigen Startfenster. Die Vorbereitungen seien im Plan.

Der Erkundungsflug ist der erste Schritt eines ehrgeizigen chinesischen Mondprogramms, in dessen zweiter Phase ein Mondfahrzeug voraussichtlich 2012 auf den Erdtrabanten gebracht werden soll. In der dritten Phase, die für 2017 avisiert wird, sollen sogar Gesteinsproben zur Erde zurückgebracht werden.

Das größte Entwicklungsland der Erde verfolgt ein aufwendiges Raumfahrtprogramm und hat 2003 als dritte Nation der Erde aus eigener Kraft einen Astronauten ins All gebracht. Eine gewünschte Beteiligung an der Internationalen Raumstation ISS scheitert bisher aber vor allem am Widerstand der USA. Im Januar hatte China als erste Nation von der Erde aus gezielt einen ausgedienten Wettersatelliten abgeschossen, was weltweit Besorgnis über einen Rüstungswettlauf im All ausgelöst hatte.

Nach einer Fee benannt

Die Sonde "Chang'e" wird zunächst die Erde umkreisen, bevor sie sich auf den Weg zum Mond macht. Am 5. November dürfte sie den Erdtrabenten erreicht haben. Ein Jahr lang soll die Sonde den Mond umkreisen und Bilder von der Oberfläche machen, um wissenschaftliche Untersuchungen des Bodens zu ermöglichen. Ihr Name "Chang'e" stammt aus einer beliebten chinesischen Legende über eine Fee, die auf dem Mond wohnt.

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: