China-Autos:Chery, Geely, Great Wall, SAIC & Co.

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Wir werden uns die Namen neuer Autofirmen merken müssen: Die chinesischen Hersteller kommen schneller als erwartet zu uns.

Günther Fischer

Brilliance ist schon da - jetzt wollen die anderen chinesischen Autohersteller nachziehen und den westlichen Platzhirschen nicht nur in Deutschland, sondern auf dem weltweiten Automarkt richtig Konkurrenz machen.

Das SUV-Modell "Hover" des chinesischen Herstellers Hover trifft durchaus den deutschen und europäischen Geschmack. (Foto: Foto: Hersteller)

Aus chinesischer Produktion sollen in der zweiten Hälfte des Jahres 2007 die ersten MG Rover in den Ländern des britischen Commonwealth verkauft werden. Der Hersteller Nanjing Automotive war relativ unbekannt - allerdings nur bis 2005: Da kauften die Chinesen wesentliche Teile des gescheiterten britischen Traditionskonzerns. Im März 2007 präsentierten sie dann bereits den ersten in China hergestellten MG Rover.

Auch der größte chinesische Autobauer, die Shanghai Automotive Industry Corp (SAIC), gibt ordentlich Gas: SAIC kooperiert mit VW und GM und will seine Fahrzeuge ab dem kommenden Jahr in Europa unter der koreanischen Marke Ssangyong verkaufen. Auch der Vertrieb soll über das Handelsnetz der Koreaner laufen, berichtet die Fachzeitschrift Automotive News Europe. Als Partner für den deutschen Markt soll der Ssangyong-Importeur Kroymans gewonnen werden. Damit käme SAIC bereits zwei Jahre früher nach Europa als bislang erwartet. Die Chinesen bauen unter anderem den Roewe 750, optisch und technisch ein Nachfolger des britischen Rover 75.

Mit Chery will ein weiterer chinesischer Hersteller in Europa Fuß fassen. Der größte unabhängige Automobilproduzent der Volksrepublik kooperiert dazu mit dem türkischen Importeur Mermerler, der im laufenden Jahr 5.000 bis 10.000 Fahrzeuge aus chinesischer Produktion in der Türkei verkaufen will. Und: Chery schloss Ende 2006 auch einen Vertrag mit DaimlerChrysler über die Herstellung von für Europa bestimmten Autos der Marke Chrysler.

Ein Blick auf den Wagenpark der Chery Automobilfabrik im Werk in Wuhu. (Foto: Foto: actionpress)

Selbst die Firma Jiangling versucht's noch einmal: Sie scheiterten zwar mit ihrem für Europa bestimmten Geländewagen "Landwind", bringen nun aber eine überarbeitete Version auf den Markt. Die Geely Automobile Holdings Ltd. wiederum überraschte auf der Shanghai Auto Show 2007 mit dem Nachbau eines TX4: Es handelt sich dabei um das berühmte Londoner Taxi.

Auch der Hersteller Great Wall macht sich berechtigte Hoffnungen, den Nerv der europäischen Autokäufer zu treffen. Bislang verkaufen sie zwar überwiegend in China und in Entwicklungsländern, das SUV-Modell "Hover" allerdings trifft auch den deutschen und europäischen Geschmack.

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