Blech der Woche (86): Talbot Matra:Einsatz mit Herz

Den Wagen gab es zwar umsonst - doch dafür musste sein neuer Besitzer dann Einiges tun: Ein Talbot Matra Rancho verlangt Hingabe.

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Den Wagen gab es zwar umsonst - doch dafür musste sein neuer Besitzer dann Einiges tun: Ein Talbot Matra Rancho verlangt Hingabe. Der Wagen stand im Hof jenes Nürnberger Autohauses, das im Auftrag des Erstbesitzers bis dato jede Reparatur und jeden Kundendienst an dem 1982 gebauten Kombi durchgeführt hatte.

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Der Wagen wurde 22 Jahre als Behindertentransporter gebraucht - er war bereits als Neuwagen entsprechend umgebaut worden - bis das ...

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... auf einen Rollstuhl angewiesene Familienmitglied verstarb. Danach wollten die Hinterbliebenen den Wagen verschrotten lassen.

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Marcel Catalano, als Schriftführer im Matra Club Deutschland aktiv, hörte davon - und durfte, da auch der Werkstattleiter ein Herz für Matra hatte, den Wagen kostenlos mitnehmen: "Ein Rancho mit lückenlos ausgefülltem Kundendienstheft, originalen 84.000 Kilometern auf dem Tacho und mehr als einem Jahr TÜV für geschenkt - da konnte ich einfach nicht nein sagen!"

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Da die vorderen Kotflügel an den neuralgischen Stellen Rost zeigten, wollte Marcel sie ersetzen. Dabei stieß er auf weitere Rostschäden an der A-Säule in Höhe der Türscharniere. "In diesem Moment fiel die Entscheidung: Sekt oder Selters!" erinnert sich Marcel, der daraufhin den Plan fasste, den Rancho gründlich - und dafür möglichst dauerhaft - zu sanieren.

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Das umfasste zunächst die vollständige Beseitigung der braunen Pest. Damit einher gingen der Nachbau der A-Säulen ebenso wie die Sanierung der Fahrertür und der Austausch der Außenschweller auf beiden Seiten.Die darunter liegenden Wagenheberaufnahmen wurden ebenfalls neu angefertigt. Abschließend erhielt der Rancho eine gründliche Konservierung und eine neue Lackierung im Originalfarbton.

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Die Technik hingegen ließ Marcel einstweilen unberührt, denn "der Wagen war regelmäßig gewartet worden, und viele Verschleißteile wie die komplette Bremsanlage waren fast neu. Warum hätte ich dort also heran gehen sollen?"

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Doch zu Beginn der Saison 2007 brach das Unheil über ihn herein. Es nahte in Gestalt einer jungen Corsa-Fahrerin, die beim Rückwärtsfahren in einer Einbahnstraße die gesamte linke Seite des Matra entlang schrammte und beschädigte. Der Gutachter schätzte den Schaden am nächsten Tag auf rund 7000 Euro.

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Die gegnerische Versicherung zahlte letztendlich, aber Marcel war die Saison dennoch verleidet, denn er wollte mit seinem silbernen Kombi unbedingt zum internationalen Treffen "30 Jahre Rancho" ins mediterrane Saint-Tropez. In einwöchiger Arbeit beseitigte Marcel, gemeinsam mit einem Clubfreund, in dessen Erdinger Lackier- und Spenglerwerkstatt die Unfallschäden.

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... leichtes Quietschen beim Linksabbiegen. Dem schenkte Marcel zunächst keine weitere Beachtung, und so ging es zwei Tage später auf die lange Reise an die Côte d'Azur.

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Es sollte eine abenteuerliche Fahrt werden: Das erwähnte Quietschen war der Vorbote eines defekten hinteren Radlagers. Ein gebrochenes Kreuzgelenk an einer Antriebswelle und ein angescheuerter Bremsschlauch waren nur einige der weiteren Unbillen, mit denen der gelernte Offsetdrucker auf der Tour zu kämpfen hatte.

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"Aber das Treffen war es wert", bilanziert Marcel. "So sind einige der hier gezeigten Fotos exakt an jenen Orten entstanden, wo 1976 die Aufnahmen für die Kataloge und die Pressemappen vom Rancho für Matra gemacht wurden". So was hat nun mal nicht jeder ...Alle Fotos: Carsablanca

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