Biege:Nur, wenn der Freund und Helfer zuschaut

Das Wenden auf deutschen Autobahnen nach einer Vollsperrung ist nach Meinung von Verkehrsexperten in Ausnahmefällen sinnvoll.

Das sagte Andreas Hölzel vom ADAC in München. "Vor allem nachts, bei Eiseskälte oder brütender Hitze besteht kein Anlass, die wartenden Autofahrer stundenlang im Stau schmoren zu lassen." Voraussetzung sei allerdings, dass die Vollsperrung nach einem Unfall über mehrere Stunden andauert und die Polizei das Wenden erlaubt.

An der Tagesordnung: Stau auf der Autobahn (Foto: Luftbild: dpa)

"Auf Grund der extrem hohen Sicherheitsbarrieren ist dies bislang sehr selten auf deutschen Autobahnen praktiziert worden", betonte Hölzel.

Freie Bahn bei freier Bahn

Dafür werde zunächst der nachfließende Verkehr an der letzten Ausfahrt vor dem Stau von der Autobahn geleitet, damit nichts mehr nachkommt. "Anschließend können die vor der Unfallstelle wartenden Verkehrsteilnehmer nach Anweisung der Polizei wenden und ebenfalls die Bahn verlassen", sagte der Experte des Automobilclubs.

Voraussetzung dafür ist allerdings, so Otto Saalmann vom ADAC, dass neben normalem Verkehr auch keine Rettungsfahrzeuge mehr nachkommen und dass die Polizei ausdrücklich eine Autobahnspur als Rückfahrspur definiert. Auf keinen Fall sei die Gegenfahrbahn zum Wenden einsetzbar.

Der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Ingo Wolf (FDP) hat eine Freigabe der Seitenstreifen und Wenden auf der Autobahn als Notfallmaßnahme ausdrücklich befürwortet. Neben dem bewährten Reißverschluss-System an Engstellen könne dies den Verkehrsfluss in Gang halten.

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