Autositze:Weiterhin Mängel bei der Sicherheit

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Trotz tendenzieller Verbesserungen besitzen moderne Autositze immer noch Defizite bei der Crash-Sicherheit.

Das teilt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin mit. So lautet das Ergebnis von Aufpralltests, die europäische Versicherer zusammen mit dem britischen Testinstitut Thatcham vorgenommen haben.

Von 177 geprüften Autositzen wurden 29 Prozent mit "schlecht" bewertet. 26 Prozent der Sitze erreichten ein "mäßig". Nur jede fünfte Sitz-Kopfstützen-Konstruktion hielten die Tester für "gut". 26 Prozent erhielten immerhin ein "akzeptabel".

Im Vergleich zum Vorjahr stellten die Tester vor allem bei Sitzen in der "Golf-" und Mittelklasse Verbesserungen fest. Bei der Untersuchung wurde unter anderem die Sitz- und Kopfstützengeometrie überprüft. Sie soll sicherstellen, dass sich die Kopfstützen für Insassen unterschiedlicher Größe einstellen lassen.

Außerdem wurde mit Dummys ein Heckaufprall mit Tempo 32 simuliert. Laut GDV machen Heckauffahrunfälle nach wie vor den größten Anteil an Kollisionen mit Personenschäden aus - auch wenn diese in der Regel nur leichte Verletzungen nach sich ziehen.

Schon besser

Im Vergleich zum Vorjahrestest zeigten die aktuellen Ergebnisse deutliche Verbesserungen der Schutzfunktion gegen das Schleudertrauma, heißt es. Konnte 2004 lediglich ein Fünftel der Sitze getesteter Kompaktwagen eine "gute" oder "akzeptable" Gesamtbewertung erringen, so sind es für das aktuelle Modelljahr fast die Hälfte. Bei den Mittelklassefahrzeugen erhöhte sich der Anteil von knapp der Hälfte auf zwei Drittel.

Festzustellen sei außerdem eine zunehmende Verbreitung aktiver Kopfstützensysteme, die durch eine Rückverlagerung des Insassen-Oberkörpers beim Heckaufprall den Abstand zum Hinterkopf verringern und damit einer Überstreckung der Halswirbelsäule und Nackenmuskulatur entgegen wirken.

Kleine im Nachteil

Den größten Verbesserungsbedarf für den Schutz bei einem Heckaufprall machten die Experten bei Sitzen von Kleinwagen, Minivans und Geländewagen aus. Nach wie vor erreiche bei den Kleinwagen nur ein Viertel das Ergebnis "gut" oder "akzeptabel" in der Gesamtbewertung. Die übrigen enttäuschten mit "mäßigen" oder "schlechten" Noten, obwohl gerade die Insassen kleinerer Fahrzeuge im Unfallgeschehen höheren Belastungen ausgesetzt sein könnten.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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