Autofarben:Warme Töne

Europas Autofahrer werden mutiger und wenden sich von ihrer Lieblingsfarbe Silber ab - sie entdecken Zwischentöne und den Matt-Effekt. Dabei spielen angeblich "traditionelle Werte" eine Rolle.

Das jedenfalls beobachtet BASF Coatings, einer der führenden Lackhersteller Europas, in Münster.

Gedeckte, warme Farbtöne sollen in Zukunft bei Autos vorherrschen - so wie hier beim VW CrossPolo. (Foto: Foto: VW)

Der neuen Farbtrendprognose des Unternehmens zufolge setzt der Autokäufer der Zukunft in drei bis sechs Jahren mehr auf den "Wohlfühlfaktor" und entscheidet sich gern für einen Wagen in warmem Beige oder Braun.

"Die Hoch-Zeit der Farbe Silber war der Auszug der Computerisierung um das Jahr 2000", erklärt BASF-Designerin Michaela Finkenzeller. Nach der Fixierung auf Hightech komme nun die Rückbesinnung auf traditionellere Werte wie Familie und Freunde.

Emotionen, Emotionen!

Auf Autolacke übertragen heiße dies: "Oberfläche spielt eine große Rolle, Mattlacke laden zum Anfassen ein." Nähe müsse auch im Auto spürbar werden, sagt Finkenzeller: "Autos verkaufen sich über Emotionen."

Neben dem Matt-Trend seien künftig auch extrem reflektierende Karossen gefragt. Dazu sei ein "liquid metal" in Entwicklung - eine Farbe, die quecksilberartig wirke und enorm reflektiere.

Aus Asien schwappe außerdem der Trend zum weißen Wagen nach Deutschland. Die Menschen hier zu Lande strebten nach Purismus und einfachen, eleganten Strukturen, sagt Finkenzeller. "Wir erkennen ein großes Weiß-Bedürfnis." In Asien hingegen sei Silber im Kommen.

Generell reagierten Europas Autokäufer eher konservativ: "Japaner zum Beispiel lieben peppige Farben auf kleinen Wagen. Und in Amerika legt man Wert auf grobe Effekte wie ausgeprägtes Glitzern."

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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