Ans Steuer trotz Heuschnupfens:Jetzt blüht uns was

Lesezeit: 1 min

Die Nase läuft, Luft holen fällt schwer, die Augen rot und verquollen, dazu ständige Niesattacken: für Millionen Deutsche das untrügliche Zeichen - der Frühling beginnt.

Anja Lang

Jeder fünfte Bundesbürger leidet an Heuschnupfen. Gerade beim Autofahren kann das nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich sein.

Es grünt so gelb - und attackiert mitunter die Schleimhäute ganz arg. (Foto: Foto: autocert)

"Wer akut unter Heuschnupfen leidet, steht förmlich neben sich. Schauspieler vergessen ihren Text, Schüler versagen bei Prüfungen. Die Beschwerden beeinträchtigen nicht nur stark das Allgemeinbefinden, sondern auch die Konzentrationsfähigkeit. Das wirkt sich natürlich auch auf die Fahrtüchtigkeit aus", weiß Dr. Hartwig Lauter, stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Allergie- und Asthmabundes und Chefarzt der allergologischen Abteilung am Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft.

Trotzdem müssen Heuschnupfen-Patienten während des Pollenflugs nicht auf den fahrbaren Untersatz verzichten, wenn sie entsprechend vorbeugen.

Medizin

Rechtzeitig eingenommen, helfen lokal wirkende Präparate wie Augentropfen, Nasenspray oder Inhalationslösung. Sie enthalten meist Chromoglycin-Säure. Dieser Inhaltsstoff baut in den Zellen einen Schutzmantel auf. Bekanntestes Mittel ist Vividrin.

Eine gute Wirkung erzielen auch sogenannte Antiallergika oder Antihistamine, die in der Regel einmal täglich geschluckt werden. Ältere Mittel standen im Ruf, extrem müde zu machen, und waren deshalb für Autofahrer nicht geeignet. "Neuere Medikamente der so genannten zweiten Generation machen nicht mehr müde", meint Dr. Lauter. "Ein Präparat ist in den USA sogar für Piloten zugelassen. Für Autofahrer bestehen also keine Bedenken mehr."

Zu den modernen Antiallergika zählen zum Beispiel Telfast (, für das man ein Rezept des Arztes braucht), sowie Zyrtec oder Lisino, die es rezeptfrei in der Apotheke gibt.

Plagegeistern entgehen

Darüber hinaus sollten Pollenallergiker versuchen, wo immer es geht, die sie krank machenden Teilchen zu meiden. Das funktioniert allerdings nur, wenn man auch weiß, welche das sind. Anhand eines Pollenflugkalenders kann man sich bereits gut orientieren.

Spezielle Allergietests helfen dann, die Plagegeister weiter einzukreisen. Zu den Flugzeiten ihrer Pollen heißt es dann, möglichst wenig freie Natur zu genießen, sondern sich besser in geschlossenen Räumen aufzuhalten.

Pollenfrei schlafen

Auch nachts sollte man die Fenster möglichst nicht öffnen. Die meisten Pollen fliegen nämlich zwischen vier und sechs Uhr morgens. In der Stadt kann danach gelüftet werden, auf dem Land ist es besser, abends zwischen 19 und 24 Uhr frische Luft hereinzulassen.

Die Kleidung sollte nicht im Schlafzimmer ausgezogen werden, so bleiben anhaftende Pollen draußen. Aus dem selben Grund sollte man jeden Abend die Haare waschen.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: