Alfa Romeo 156 Selespeed und Q-System:Für mehr Bequemlichkeit

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Beide Automatik-Systeme unterstützen sportlichen Charakter

(SZ vom 03.02.1999) Wenn jemand schön ist, wird ihm oder ihr oftmals unterstellt, nicht klug zu sein. Denn viele Menschen glauben eben, mehrere herausragende Eigenschaften seien in einer Person nicht zu vereinen. Mit diesem Vorurteil müssen leblose Wesen nicht kämpfen, denn es ist durchaus keine Überraschung, wenn ein schönes Auto viel intelligente Technik bietet. Alfa Romeo, als italienischer Hersteller mit gutem Styling seit langem vertraut, hat seinem Modell 156 nun zwei neue Automatikversionen gegönnt. Selespeed und Q-System, wie sie sich nennen, werden von Ende März an bei den deutschen Händlern stehen.

Jedes der beiden Systeme ist an eine bestimmte Motorisierung gebunden. So wird es Selespeed nur für den 2. 0 Twin Spark geben. Als Antrieb dient dem Q-System der V6 mit 2,5 Liter Hubraum. Selespeed könnte man folgendermaßen charakterisieren: ein Schaltgetriebe, das vorgibt, eine Automatik zu sein. Für Q-System gilt das Gegenteil.

Schalten vom Lenkrad aus

In der Mittelkonsole befindet sich bei Selespeed ein Schaltknüppel, das Lenkrad wurde links und rechts oberhalb der Nabe mit einem Plus- und einem Minusschaltknopf ausgerüstet. Geschaltet wird bei Selespeed entweder durch Kippen des Schalthebels (nach vorne wird ein Gang höher eingelegt, nach hinten einer tiefer) oder durch Drücken der entsprechenden Knöpfe (links niedrigerer Gang, rechts höherer) - Kupplungspedal gibt es keines mehr. Auf gerader Strecke sind die Knöpfe am Lenkrad bequem zu bedienen, so wie man es von BMW oder Audi kennt. Bei Kurvenfahrten wären schon akrobatische Verrenkungen nötig, um die Gänge zu beeinflussen, der Joystick leistet dabei Abhilfe.

Links neben dem Schaltknauf sitzt der Knopf für den City-Modus - er verwandelt Selespeed in eine konventionelle Automatik. Bei ersten Fahreindrücken zeigte sich die City-Automatik ein bißchen schwerfällig, während Selespeed dem 114 kW (155 PS) starken Vierzylinder viel Dynamik verleiht. Sollte der Lenker übrigens einmal das Schalten vergessen, spätestens bei 7000/min - im roten Drehzahlbereich - schaltet Selespeed für den Fahrer selbständig.

Q-System unterscheidet sich von Selespeed dadurch, daß zur herkömmlichen Automatik eine Schaltkulisse in H-Form kommt. Die Automatik verfügt auch wieder über den City-Modus; zusätzlich gibt es Sport (der Drehzahlbereich liegt höher, bevor geschaltet wird) und Ice (für glatten Untergrund, der Wagen fährt im zweiten Gang an). Links neben der üblichen Automatik-Wahlstufen (P, N, D und R) liegt die H-Kulisse. Die vier Gänge sind wie bei einem Schaltgetriebe angeordnet, die gewechselt werden können, ohne dabei vom Gas zu gehen. Der Wechsel zwischen Automatik und Q-System ist auch jederzeit während der Fahrt möglich. Das Schalten mit Q-System unterstützt die Charakteristik des 2. 5, denn den meisten Fahrern des Alfa 156 ist die Betonung eines eher hochtourigen Fahrens durchaus wichtig.

Beide Systeme zeigen den jeweiligen Fahrmodus in einem Display im Drehzahlmesser an, so daß der Fahrer auf einen Blick weiß, was gerade eingelegt ist. Zahlreiche Sicherheitssysteme verhindern bei beiden Schaltungen, daß die falschen Gänge eingelegt werden können, oder der Rückwärtsgang unbemerkt bleibt - er wird durch einen (recht nervigen) Signalton angezeigt. Selespeed und Q-System sind zwei Systeme, die zum Alfa 156 gut passen, da sie den sportlichen Fahrgewohnheiten der Besitzer mit zusätzlicher Bequemlichkeit entgegenkommen. Die Preise werden bei etwa 46 900 Mark für den 2. 0 Selespeed und bei zirka 54 500 Mark für den 2. 5 Q-System liegen.

Von Marion Zellner

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