Alfa Romeo 147:Schönheit kommt auch von innen

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Zur Markteinführung in Deutschland am 5. Mai ist das neue Telematiksystem Connect optional erhältlich

(SZ vom 24.03.2001) "Wir wollen den Wiederaufschwung von Alfa Romeo als Elite-Marke erreichen", sagte Roberto Testore, Vorstandsvorsitzender von Fiat. Angesichts des Alfa 147, den es nun als Fünftürer und mit neuem Motor gibt, dürfte dieses Ziel nicht mehr weit sein. Denn der kompakte Italiener hat nicht nur reichlich Preise wie das Goldene Lenkrad oder die Auszeichnung Auto des Jahres 2001 bekommen, sondern auch den Kunden gefällt der Wagen. Seit Oktober des vergangenen Jahres bis Ende Februar 2001 wurden 55 000 Fahrzeuge verkauft.

In Deutschland wird der fünftürige 147 vom 5. Mai an bei den Händlern stehen. Gleichzeitig zu dieser stilistisch gelungenen Karosserievariante wird auch ein 1,9-Liter-Diesel eingeführt. Der Common-Rail-Diesel JTD leistet 85 kW (115 PS), beschleunigt den 147 in 9,9 Sekunden von Null auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit des 4,17 Meter langen Wagens liegt bei 191 km/h. Da Schönheit auch von innen kommt, unterstreicht der laufruhige JTD das gekonnte Design des Wagens harmonisch. Das maximale Drehmoment von 274 Nm liegt schon bei 2000/min an. Damit ist auch bei niedrigen Drehzahlen reichlich Kraft vorhanden. Als Durchschnittsverbrauch gibt Fiat 5,8 Liter auf 100 Kilometer an. Etwa 30 Prozent der Kunden - so Fiat - werden sich für den 37 980 Mark teuren Diesel entscheiden.

Die restlichen 70 Prozent teilen sich die drei Benzinaggregate. Für den stärksten Benziner, den 2,0-Liter-Spark mit 110 kW (150 PS) gibt es jetzt auch neben dem automatischen Getriebe Selespeed ein mechanisches Fünfgang-Getriebe. Die Schaltung ist leichtgängig. Das ist auch nötig, denn der Vierzylinder-Motor vermittelt vor allem bei höheren Drehzahlen am besten seinen Agilität - und das für 43 300 Mark.

Um wieder zur Elite zu gehören, hat sich Alfa für den 147 noch etwas einfallen lassen. Er ist der erste Wagen des Fiat-Konzerns, der mit Connect ausgerüstet werden kann. Alle anderen Konzern-Modelle sollen folgen. Connect ist ein neues Telematik-System, das dem Fahrer sozusagen wie ein Butler zur Seite stehen soll. Mit Connect hat man nicht nur ein Navigationssystem, eine Freisprechanlage oder einen Pannennotruf. Per Knopfdruck sendet man eine Kurznachricht (sms) an ein Callcenter in Italien. Von dort meldet sich rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr ein Mitarbeiter.

Von ihm erfährt man dann, ob es auf der geplanten Route einen Stau gibt, welche Hotels am Zielort bezahlbar sind oder man kann sich etwa ein japanisches Restaurant heraussuchen lassen. Dieser Butler verlangt selbstverständlich Geld. 1500 Euro kostet es, das System einbauen zu lassen, zudem fällt eine jährliche Abo-Gebühr von 200 Euro an. Ist man in seinem Heimatland unterwegs, fallen pro Anfrage die Kosten für die sms an. Im Ausland zahlt man zusätzlich Roaming-Gebühren - man übernimmt sozusagen die Telefonkosten dafür, dass man im Ausland zurückgerufen wird. Die Italiener sind optimistisch, dass 20 Prozent der Kunden Connect bestellen werden.

Alfa hat dem fünftürigen 147 alles mitgeben, was ein erfolgreiches Auto braucht: gute Motoren, modernes Innenraumstyling und ein bisschen Zukunftsmusik. Schönheit kommt eben auch von innen.

Von Marion Zellner

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