Alfa Romeo 147:Scharfes Profil für die Zukunft

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Der aufregend gestylte Kompaktwagen soll ab Januar 2001 an den Erfolg des 156 anknüpfen

(SZ vom 09.12.2000) Mit dem 156 hat die traditionsreiche Marke Alfa Romeo den Wendepunkt geschafft: Die deutschen Autofahrer scheinen hinsichtlich Qualität und Solidität wieder Vertrauen zu den Italienern gefasst zu haben - und aufregende Formen zeichneten das Alfa-Design schon immer aus. So sollen die Verkaufszahlen in Deutschland im nächsten Jahr von rund 19 000 auf 29 500 steigen, wobei die Schubkraft nicht nur vom 156 und dessen bildschöner Kombi-Variante Sportwagon stammen soll, sondern auch vom kleinen Bruder 147. Der tritt ab 20. Januar in der heiß umkämpften Kompaktklasse an und ist bereits mit einigen Vorschusslorbeeren wie dem von Fachjournalisten verliehenen Titel Car of the Year 2001 bedacht worden.

Nähert man sich dem 147, so ist schon auf den ersten Blick zu sehen, dass Alfa hier kein Allerweltsauto gebaut hat. Die kräftige Frontpartie, die keilförmig ansteigende Seitenlinie und das markante Heck verleihen dem 147 "einen Schuss gesunde Aggressivität", findet Christian Peruzzi, der Vorstandsvorsitzende der deutschen Fiat Automobil AG. "Wir wollen Trends setzen. Von uns werden Sie nie ein Retrodesign sehen", erklärt er.

Dies gilt auch für die Gestaltung des Innenraums: Die geschwungene Dachlinie lässt beim Dreitürer - die fünftürige Variante folgt im Mai - das Gefühl aufkommen, in einem Coupé zu sitzen. Den sportlichen Gesamteindruck bestätigen die straffen Sitze, die klaren Instrumente - und auch die Platzverhältnisse. Von einem 4,17 Meter langen Auto darf man eben kein allzu üppiges Raumangebot vor allem auf den Rücksitzen erwarten.

Wohl aber knackige Fahrleistungen und ein Fahrwerk, das die Alfisti nicht darüber im Unklaren lassen sollte, dass sie in einem sportlichen Auto sitzen. Wir haben uns auf den Straßen zwischen Scheinheid und Naurod etwas näher mit der mittleren Motor-Variante, dem 1,6-Liter-Twin-Spark, beschäftigt. Die 88 kW (120 PS) schüttelt das Aggregat locker aus den Zylindern - es macht insgesamt einen drehfreudigen und ausgewogenen Eindruck. Es beschleunigt den 147 auf maximal 195 km/h und benötigt für den üblichen Spurt von Null auf 100 km/h 10,6 Sekunden. Der Kraftstoffverbrauch hält sich mit 8,2 Liter Super auf 100 Kilometer in normalen Grenzen.

Hier die wichtigsten Daten für die beiden anderen Motorisierungen: Der 1. 6-Liter-Eco leistet 77 kW (105 PS), sprintet in 11,3 Sekunden auf 100 km/h und verbraucht durchschnittlich 8,1 Liter Super. Im Topmodell mit dem Beinamen Selespeed arbeitet ein 2,0-Liter-Vierzylinder mit 110 kW (150 PS), der den Kompaktwagen 208 km/h schnell macht, in 9,3 Sekunden den Standardspurt absolviert und im Durchschnitt 8,9 Liter verbraucht.

Die Ausstattung des 147 darf schon in der Progression genannten Basisversion als komplett bezeichnet werden: ABS, sechs Airbags, eine Klimaanlage und ein Audio-System mit acht Lautsprechern sind serienmäßig. Im Distinctive kommen Accessoires wie eine getrennt regelbare Klimaautomatik hinzu. Eingeschlossen sind in beiden Ausstattungen mehr oder weniger sinnvolle Details: ein Heckscheibenwischer, der beim Einlegen des Rückwärtsgangs dann automatisch aktiviert wird, wenn die vorderen Scheibenwischer bereits laufen, oder Pieptöne, die signalisieren, dass man gerade die elektrischen Fensterheber betätigt. Die Preisspanne beginnt bei 31 880 Mark für die Einstiegsversion mit 105 PS und reicht über 33 699 Mark für das 120-PS-Modell bis 44 202 Mark für den Selespeed.

Von Otto Fritscher

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