ADAC-Tipps:Richtiges Verhalten in der Röhre

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Der ADAC, seit einigen Jahren auch Tunneltester und -gutachter, gibt für Tunnelfahrten Tipps, die überlebenswichtig werden können.

Andreas Schätzl

Es gibt wohl nur wenige Autofahrer, die gerne in Tunnels unterwegs sind. Es ist dort eng, dunkel, laut, oft stinkt es nach Abgasen. Der Gegenverkehr ist nur wenige Zentimeter vom eigenen Fahrzeug entfernt unterwegs. Vor allem aber das Gefühl des Eingesperrtseins macht vielen Menschen zu schaffen.

Enorme Hitze und Rauch versperren den Rettern meist den Weg in brennende Tunnels. (Foto: N/A)

Nichtsdestotrotz müssen Autoreisende irgend wann einmal durch die Röhre - die Alternative sind in der Regel lange, zeitraubende Umwege oder gar Zuhausebleiben.

Der ADAC, selbst seit einigen Jahren Tester von Tunnels und Berater bei deren Bau oder Umbau, sagt Autofahrern, wie sie sich am besten verhalten, wenn es in die Röhre geht.

Im Normalfall

Vor dem Tunneleingang Radio auf Verkehrsfrequenz umstellen, um in allen Situationen aktuelle Informationen zu erhalten.

Lüftung - wenn möglich - auf Umluft schalten.

Vor und im Tunnel Ampeln, Ge- und Verbotsschilder sowie andere Hinweise, insbesondere zur Tunnelsperrung, beachten. Geschwindigkeitsbegrenzung unbedingt einhalten. Vorsicht: Anzeigen können sich im Tunnel verändern.

Sicherheitsabstand vergrößern: für Pkw mindestens 50, für Lkw mindestens 100 Meter (Im renovierten Montblanc-Tunnel sind sogar 150 Meter Mindestabstand Pflicht).

An der rechten Fahrbahnbegrenzung und nicht an der Mittellinie orientieren, vor allem bei Tunnels mit Gegenverkehr.

Im Notfall

Generell: In einröhrigen Tunneln niemals die doppelte Sperrlinie überfahren oder auf eigene Faust wenden. Anweisungen des Personals, die Sie über Verkehrsfunk oder Lautsprecher erreichen, unbedingt befolgen.

Stau: Warnblinkanlage einschalten, mit Sicherheitsabstand stehen bleiben, Motor abstellen. Das Fahrzeug nur auf Aufforderung verlassen.

Panne: Warnblinkanlage einschalten, möglichst weit rechts ranfahren. Falls vorhanden und möglich, Pannenbucht aufsuchen oder auf dem Standstreifen stehen bleiben. Häufig gibt es dann eine automatische Meldung an die Tunnelwarte.

Ist keine Reaktion zu erkennen, vorsichtig aussteigen und auf dem Notgehweg zur Notrufnische laufen, die meist nicht mehr als 100 Meter entfernt ist.

Notrufe nach Möglichkeit nicht über Handy, sondern über die Notrufeinrichtungen absetzen, weil man dadurch sofort geortet wird und Hilfe schneller organisiert werden kann.

Rauchentwicklung oder Brand: Ganz rechts ranfahren (damit Rettungsfahrzeuge durch können), stehen bleiben, Motor abschalten.

Wenn Sie von den Verantwortlichen keine anderen Anweisungen erhalten, Schlüssel stecken lassen, Fahrzeug verlassen (falls griffbereit, Papiere mitnehmen) und vom Brandort weg zum nächsten Fluchtausgang oder zum Portal laufen.

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