ADAC-Raststättentest 2004:Ernüchterung am Mittagstisch

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Im Ausland sind häufig die Preise zu hoch und für Kinder wird schlecht gesorgt.

Vor allem Familien mit Kindern nutzen auf der Fahrt in den Urlaub häufig Raststätten. Viele der Anlagen sind jedoch alles andere als gut auf den Besuch vorbereitet. Beim aktuellen Raststättentest des Allgemeinen Deutschen Automobilclubs (ADAC) fielen 40 Prozent der 62 getesteten Betriebe bei der gesonderten Familienwertung durch.

Trostlos: Ruinen in Tepanje (Foto: Foto: ADAC)

Besonders ernüchternd war das Ergebnis aus italienischer Sicht: Hier kam keiner der Betriebe über ein "mangelhaft" hinaus. Die neun deutschen Raststätten und sechs Autohöfe konnten die Länderwertung für sich entscheiden, wenngleich es auch hier mancherorts noch erheblichen Verbesserungsbedarf gibt.

Kein kinderfreundlicher Süden

Nur sieben Mal konnten die ADAC-Tester die Bestnote vergeben, darunter auch an die deutschen Raststätten Bedburger Land Ost, Köckern West und Gesamtsieger Vogtland Süd. Keine Spur von Familienfreundlichkeit hingegen an der Raststätte Stillhorn West, wo beispielsweise Kinder vergeblich nach einem geeigneten Platz zum Toben suchen und zum Essen kein passendes Stühlchen bekommen.

Kaum nachvollziehbar ist das schlechte Abschneiden der italienischen Anlagen, zumal Italien allgemein als besonders kinderfreundlich bekannt ist. Vier Raststätten wurden mit "mangelhaft", die weiteren vier sogar mit "sehr mangelhaft" benotet.

Satte Preise

Noch ein anderes Kriterium sorgt bei Familien immer wieder für Unmut und Aufregung - die Preise. Wenn man, wie etwa bei einigen englischen Rastanlagen, in einem Restaurant für ein einfaches Mittagessen 18 Euro hinblättern muss, dann hört für viele der Urlaubsspaß auf. Nicht zuletzt aufgrund des allgemein hohen Preisniveaus und der schwachen Kaufkraft des Euro in England und auch der Schweiz rangieren die überprüften Anlagen dieser beiden Länder bei den Preisen ganz unten.

Dass Rasten zu vernünftigen Preisen machbar ist, zeigen einige deutsche Betriebe, allen voran die Autohöfe, sowie die durchwegs günstigen Anlagen in Belgien, Italien und Slowenien. Nach Ansicht des Automobilclubs sollten die Betreiber die Preise dem regionalen Niveau in der Gastronomie angleichen.

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