ADAC-Pannenstatistik 2008:Autos, die Ärger machen

Lesezeit: 2 min

Zweieinhalb Millionen Pannen hat der ADAC für seine aktuelle Statistik ausgewertet. Das Ergebnis: Teure deutsche Autos erweisen sich als die zuverlässigsten, japanische Modelle fallen weiter zurück. Mit Video

Die Fahrer von deutschen Oberklasse-Wagen klagen am seltensten über Pannen. Audi, BMW und Mercedes-Benz waren auch im vergangenen Jahr die zuverlässigsten Autos, wie die am Donnerstag vom ADAC veröffentlichte Pannenstatistik für das Jahr 2008 ergab. Die drei Autobauer hätten "ihre Vormachtstellung weiter ausbauen" können. Die Konkurrenten Ford und Opel dagegen hätten nach wie vor "große Probleme". Bei den ausländischen Marken schnitten die französischen Hersteller Peugeot und Renault am schlechtsten ab.

Die Pannenstatistik im Detail, Teil 1 (Foto: Infogramm: ADAC)

Die pannensichersten Fahrzeuge baut Audi. Die Ingolstädter stellen mit dem Kleinwagen A2, dem kompakten A3 und dem oberen Mittelklässler A6 gleich drei Klassensieger. Zuverlässigster Mittelklässler ist die Mercedes-Benz C-Klasse, bei den SUV erreicht der BMW X3 den Spitzenplatz, unter den großen Vans hat der VW Sharan die wenigsten Pannen. Den Maßstab bei Sportwagen setzen das BMW 3er Coupé sowie das darauf basierende Cabrio; die Modelle verfügen zudem laut Statistik auch über die absolut geringste Pannenwahrscheinlichkeit: Unter 1000 Fahrzeugen aus dem Baujahr 2008 blieben nur 0,1 Autos mit einer Panne liegen. Als einziges Importauto schneidet der Citroen C4 Picasso bei den kleinen Vans als zuverlässigstes Modell ab.

Die meisten Pannen gab es 2008 beim kompakten Renault Megane. Je 1000 Fahrzeuge des Baujahres 2003 mussten die ADAC-Helfer 75,1 Mal ausrücken. Vor allem Wegfahrsperre und Motormanagement sorgten für Verdruss. Komplett über die vom ADAC berücksichtigten Baujahre 2003 bis 2008 gerechnet, liegt in der Kompaktklasse aber der Peugeot 307 auf dem unrühmlichen Platz des unzuverlässigsten Autos.

Unter den Kleinwagen nimmt diese Position der Ford Ka ein, bei den Mittelklässlern ist es der Ford Mondeo. Bei den großen sowie den kleinen Vans geht die rote Pannen-Laterne außerdem an die Ford-Modelle S-Max und Transit. In der oberen Mittelklasse fällt der Opel Signum besonders negativ auf, auch der Vectra kann als zweitschlechtester Mittelklässler nicht überzeugen. Unter den Sportwagen/Cabrios bleibt der Peugeot 206 CC am häufigsten liegen. Unzuverlässigster Geländewagen ist laut ADAC der Hyundai Tucson.

Japanische Modelle, lange Zeit führend in der Zuverlässigkeits-Statistik, liegen meist nur noch im Mittelfeld. Einen durchaus ordentlichen zweiten Platz bei den Kleinwagen erobert der Toyota Aygo, die Kompaktmodelle Toyota Auris und Corolla landen knapp hinter dem VW Golf auf Rang acht ihrer Klasse.

Die Pannenstatistik im Detail, Teil 2 (Foto: Infogramm: ADAC)

Die häufigsten Pannenursachen im vergangenen Jahr waren laut ADAC Probleme mit der Autoelektronik oder defekte Batterien. Die Batterieprobleme hätten im vergangenen Jahr sogar um vier Prozent zugenommen. Angesichts einer wachsenden Zahl elektronischer Geräte und Instrumente an Bord der Autos seien die Energiespender zunehmend überfordert, vor allem in älteren Autos.

Die ADAC-Statistik basiert auf der Auswertung von 2,5 Millionen Einsätzen der clubeigenen Pannenhelfer im vergangenen Jahr. Bewertet wurden nur Modelle, die mindestens drei Jahre prinzipiell unverändert auf dem Markt sind und in einem der Jahre mindestens 10.000 Mal neu zugelassen wurden. Neben den ebenfalls jährlich veröffentlichten Mängelstatistiken der Prüforganisationen TÜV oder GTÜ gilt die Autoclub-Liste als wichtiger Beleg für die Qualität der in Deutschland angebotenen Pkw.

Die Aussagekraft ist allerdings unter anderem dadurch eingeschränkt, dass einige Automobil-Hersteller für ihre Neuwagenkunden einen eigenen kostenlosen Pannenservice anbieten. Diese Problemfälle tauchen nicht in der ADAC-Statistik auf.

© sueddeutsche.de/afp/gf - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: