Diese Gehälter machen glücklich

Psychologie am Arbeitsplatz: Gehalt als Schlüsselfaktor für mehr Produktivität

Die Bedeutung der Gehaltszufriedenheit ist ein zentrales Thema der heutigen Arbeitswelt und ist sowohl für Arbeitnehmende als auch für Unternehmen von großem Interesse. Die Zufriedenheit mit dem eigenen Gehalt beeinflusst nicht nur das persönliche Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern kann auch direkte Auswirkungen auf die Produktivität und die langfristige Bindung an ein Unternehmen haben.

Aus arbeitspsychologischer Sicht spielt Gehaltszufriedenheit eine entscheidende Rolle im Leben der Angestellten. Bereits die Theorie der psychologischen Verträge von Denise M. Rousseau aus dem Jahr 1995 betont die Bedeutung von Vereinbarungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmenden. Dabei geht es nicht nur um Aspekte wie Arbeitszeiten und Aufgaben, sondern auch um die finanziellen Konditionen der Anstellung. Verträge, die Arbeitnehmende zufriedenstellen, sorgen langfristig für eine bessere Beziehung am Arbeitsplatz und erhöhen die Firmentreue. Eine Unzufriedenheit mit dem Gehalt kann dagegen einen Vertragsabschluss gefährden oder dafür sorgen, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Laufe der Anstellung eine negative Beziehung zu ihren Vorgesetzten entwickeln.

Auch andere Untersuchungen haben gezeigt, dass die Zufriedenheit mit dem eigenen Gehalt einen großen Einfluss auf die Zufriedenheit am Arbeitsplatz und die Produktivität bei der Arbeit hat. Im „Journal of Applied Psychology“ berichten Timothy A. Judge und Brent A. Scott (2008) von einem eindeutig positiven Zusammenhang zwischen dem Gehalt und der Arbeitszufriedenheit von Angestellten. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit ihrem Lohn zufrieden sind, zeigen tendenziell eine bessere Arbeitsmoral und höhere Leistungsbereitschaft. Diese Erkenntnisse wurden später von Daniel S. Whitman und Amy E. Colbert im „Journal of Management“ (2017) bestätigt. Die Ergebnisse zeigen, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besonders dann eine erhöhte Arbeitsleistung und Engagement zeigen, wenn sie mit ihrer finanziellen Vergütung zufrieden sind.

Insgesamt belegen die wissenschaftliche Literatur und zahlreiche Studien, dass die Zufriedenheit mit dem Gehalt einen entscheidenden Faktor für das Wohlbefinden und damit auch für die Leistungsfähigkeit von Organisationen darstellt. Die Analyse der „Top Gehaltszufriedenheit“ trägt zusätzlich dazu bei, Transparenz für Arbeitnehmende sowie Unternehmen zu schaffen.

Wie wurde die Gehaltszufriedenheit ermittelt?

Das vorliegende Ranking hat das SZ Institut in Zusammenarbeit mit der Arbeitgeber-Vergleichsplattform kununu veröffentlicht. Die Studienmethodik für das „Top Gehaltszufriedenheit Ranking 2024“ basiert auf klaren quantitativen und qualitativen Selektionskriterien. Es wurden nur Unternehmen in Deutschland und Österreich berücksichtigt, von denen ein kununu-Arbeitgeberprofil vorhanden ist und die mindestens 20 Bewertungen (davon fünf in den letzten zwölf Monaten) in den Kategorien „Mitarbeiter:innen Bewertungen“, „Gehalt/Sozialleistungen“ oder „Gehaltsangaben“ vorweisen konnten. Zusätzlich mussten die Unternehmen mindestens fünf Jobtitel auf ihrem Profil gelistet haben. Durch die quantitative Selektion ergab sich eine Grundgesamtheit von insgesamt 6.550 Unternehmen in Deutschland und 1.049 Unternehmen in Österreich.

Im nächsten Schritt wurden qualitative Selektionskriterien angewendet. Die Arbeitgeber mussten mindestens einen Score von 3,5 (von insgesamt 5) Sternen in den Kategorien „kununu-Score“, „Mitarbeiter:innen-Score“ und „Gehalt/Sozialleistungen“ vorweisen. Zusätzlich müssen mindestens 50 Prozent aller angegebenen Jobtitel über dem Gehaltsdurchschnitt dieses Jobtitels des jeweiligen Landes liegen. Ausgenommen hiervon ist die Berufsbezeichnung „Lehrling“. Zudem darf die Weiterempfehlungsrate 70 Prozent nicht unterschreiten.

Die finale Ranking-Score-Berechnung erfolgte durch eine Gewichtung ausgewählter Kriterien, die die Gehaltszufriedenheit betonen. Der Gehalt/Sozialleistungen-Score der letzten zwölf Monate wurde am stärksten gewichtet (fünffach), gefolgt vom Mitarbeiter:innen-Score (vierfach), der Weiterempfehlungsrate (dreifach) und dem kununu-Score (doppelt).

Abschließend wurden die Unternehmen anhand ihres errechneten Scores gerankt. Die Ergebnisse wurden auf die zweite Nachkommastelle gekürzt, wobei der ursprüngliche Score die Rangfolge im Ranking bestimmt. Die Top 800 Unternehmen in Deutschland und die Top 200 Unternehmen in Österreich wurden in das Ranking aufgenommen.

Die vollständigen Ergebnisse für Deutschland und Österreich finden Sie hier:

Die Ergebnisse des „Top Gehaltszufriedenheit 2024“-Rankings gehen über eine einfache Rangliste hinaus. Sie bieten einen detaillierten Einblick in die verschiedenen Branchen, welche die Vielfalt der Arbeitswelt in Deutschland und Österreich widerspiegeln. Diese Aufschlüsselung ermöglicht es sowohl Arbeitnehmenden als auch Unternehmen, die Lohnzufriedenheit in bestimmten Sektoren gezielt zu analysieren und zu vergleichen.

Für Arbeitssuchende ist das Ranking eine wertvolle Ressource, um potenzielle Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in ihrem bevorzugten Sektor zu identifizieren, die nicht nur finanzielle Anerkennung, sondern auch ein förderliches Arbeitsumfeld bieten. Durch die gezielte Betrachtung der Ergebnisse in den entsprechenden Kategorien können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fundierte Entscheidungen treffen und ihre Karriereaussichten optimieren.

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