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Von Stein bis Holz

Hart im Nehmen

Foto: Jonastone.de

Die Auswahl an Terrassenbelägen ist riesengroß. Die Übersicht stellt die wichtigsten Materialien vor

Der Belag ist ein wichtiger Bestandteil jeder Terrasse, weil dieser nicht nur die Optik beeinflusst, sondern Funktionalität und Lebensdauer. Es gibt eine Vielzahl von Terrassenbelägen in unterschiedlichen Formen, Materialien und Stilen, die auch im Preis stark variieren. Alle Terrassenbeläge haben Vor- und Nachteile in Sachen Optik, Haltbarkeit und Preis. Bei der Auswahl zählt neben dem individuellen Geschmack die Bauart der Terrasse: Je nachdem, ob ebenerdig oder erhöht als Veranda, kommen unterschiedliche Dielen und Platten infrage. Terrassen am Haus sollten farblich und gestalterisch dazu passen, während Sitzplätze im Garten auch anders gestaltet sein können. Der Kunde sollte genau prüfen, was zu seinem Haus, seiner Terrasse und seinem Geldbeutel passt.

Terrassenplatten

Zu den beliebtesten Formen gehören Terrassenplatten. Diese sind in verschiedenen Formen und Größen erhältlich, darunter quadratisch, rechteckig, sechseckig und rund. Die Platten können aus verschiedenen Materialien wie Beton, Naturstein, Holz oder Keramik hergestellt werden und bieten eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten. Beliebt sind auch Dielen, die in der Regel aus Holz oder Verbundwerkstoffen gefertigt werden. Sie sorgen für eine natürliche und warme Optik für die Terrasse. Solche Dielen sind in verschiedenen Breiten und Längen erhältlich und unterscheiden sich hinsichtlich ihrem Pflegebedarf und der Witterungsbeständigkeit je nach Material und Behandlung.

Naturstein

Terrassenbeläge aus Stein sind der Klassiker, den es in vielen Farben und Formen gibt. Ihr großer Vorzug ist ihre Haltbarkeit, die Witterung kann ihnen nichts anhaben und in feuchten Jahren gammeln sie nicht. Man muss die Steine nur gelegentlich säubern und der Belag sieht wie neu aus. Der Belag kann aus Naturstein oder Betonsteinen sein, die es inzwischen auch als Holzimitat gibt. Das Format reicht von kleinen Mosaikplatten über handliches Steinpflaster bis hin zu großen Platten, auch Kombinationen unterschiedlicher Größen und Steinarten sind möglich. Zu den Vorzügen gehört, dass sich Steine weder verziehen, noch schrumpfen oder aufquellen und sie  lassen sich problemlos auch direkt an die Hauswand legen. Der Nachteil ist das Gewicht: Alle Steine brauchen einen gut verdichteten, tragfähigen Untergrund, wofür umfangreiche Erdarbeiten nötig sind.

Helle Natursteinplatten aus Travertin eignen sich hervorragend als Terrassenbelag oder zur Mauergestaltung.

Helle Natursteinplatten aus Travertin eignen sich hervorragend als Terrassenbelag oder zur Mauergestaltung. Foto: Jonastone.de

Natursteine stammen aus Steinbrüchen und werden als Mosaik- und Pflastersteine angeboten, als Polygonalplatten oder rechteckig zugeschnittene Terrassenplatten. Ob hellgrau wie Quarzit, rötlich wie Granit, beige wie Sandstein oder weißlich, rötlich, gräulich oder fast purpurn wie Porphyr – Natursteine gibt es in vielen Farben und Farbnuancen, kein Stein ist wie der andere. Dünnere Natursteinplatten werden im Mörtelbett verlegt, stärkere im Splittbett, was bei unregelmäßigen Kanten aufwändig ist. Gneis ist robust und unempfindlich, während man bei Kalkstein auf ausreichende Frosthärte achten muss. Für schattige Plätze ist Granit gut geeignet, da er nicht so leicht vermoost im Gegensatz zu Travertin, der nur in sonnigen Lagen verlegt werden sollte.

Beton

Beton ist robust und wetterbeständig, er lässt sich imprägnieren, sodass die Oberfläche schmutzabweisend wird. Betonplatten sind durch ihre regelmäßige Form besonders leicht zu verlegen, sie sind günstig, weil sie industriell in riesigen Mengen produziert werden.

Betonplatten gibt es in vielen Formen, die verschiedene Verlegeweisen erlauben.

Foto: Adobe Stock

Es gibt versickerungsfähige Betonsteine, sodass die Fläche der Terrasse nicht als versiegelt gilt. Durch verschiedene Verfahren sehen manche Betonplatten Holzbohlen oder echten Natursteinen erstaunlich ähnlich, sind aber deutlich günstiger. Sogar in Rostoptik sind sie inzwischen erhältlich. Terrassenplatten werden mit speziellen Beschichtungen angeboten, die verhindern, dass Schmutz einziehen kann. Die Farben können in der Sonne allerdings ausbleichen. Ebenso wie Stein benötigt der Betonbelag einen festen Unterbau.

Pflastersteine

Kleine Pflastersteine schauen besonders hübsch bei Sitzplätzen aus. Geschwungene oder runde Formen lassen sich leichter bauen als mit rechteckigen Formaten, ein solider Unterbau sorgt für Langlebigkeit. Beim Verfugen können Mörtel mit Epoxidharz verwendet werden, die es in wasserdurchlässiger und -undurchlässiger Form gibt.

Für geschwungene Formen eignen sich kleine Pflastersteine besonders gut.

Für geschwungene Formen eignen sich kleine Pflastersteine besonders gut. Foto: BGL

Der Vorteil ist, dass in den Fugen kein Unkraut wächst, sie sind allerdings teurer als ein Verfugen mit Splitt. In die Kategorie Pflastersteine fallen auch Klinker, die aber wegen ihrer Färbung, meist rot, aber auch schwarz und grau, ganz anders wirken. Backsteine aus gepresster und gebrannter Tonerde fügen sich mit ihren Braun- und Rottönen harmonisch in jeden Garten ein. Typisch sind längliche, rechteckige Formen, die man flach oder hochkant setzen kann.

Holz

Holz wirkt gemütlich, verfärbt sich aber im Laufe der Jahre. Man unterscheidet Hart- und Weichhölzer sowie heimisches Holz und Tropenholz. Als Terrassenbelag haben sich Holzdielen mit längs geriffelter Oberfläche durchgesetzt, wobei es auch glatte Terrassendielen, Holzfliesen oder Kunststofffliesen mit Holzauflage gibt.

Eine Holzterrasse braucht eine luftige Unterkonstruktion, weil die Dielen keinen direkten Erdkontakt vertragen und nach Regenfällen rasch trocknen sollten. Für Terrassen auf Stelzen ist Holz ideal. Holz arbeitet, es dehnt sich bei Feuchtigkeit aus und zieht sich nach dem Abtrocknen wieder zusammen. Daher verlegt man die Dielen immer mit Fugen und sollte sie auch nicht direkt an der Hauswand verlegen.

Eine Holzterrasse wirkt natürlich und gemütlich.

Eine Holzterrasse wirkt natürlich und gemütlich. Foto: Adobe Stock

Douglasie, Lärche, Eiche oder Robinie sind als Belag ideal. Sie sind dauerhaft und dank Druckimprägnierung resistent gegen Pilze. Beläge aus weichem Holz wie Lärche oder Douglasie sollte man jährlich mit Pflegeöl behandeln. Die Robinie ist neben Eiche ein heimisches Hartholz. Wer auf die Ökobilanz Wert legt, sollte bei heimischen Hölzern zugreifen.

Tropische Harthölzer wie Teak, Ipe oder Bangkirai haben einen natürlichen Holzschutz in Form von Harzen und Ölen, sind daher langlebig und fäulnisresistent. Die Terrassenbeläge halten 20 bis 25 Jahre. Nach dem Verlegen muss man sich nicht um das Holz kümmern, mit den Jahren bekommt es höchstens eine silbergraue Patina. Viele Arten wie Bangkirai kann man sogar mit direktem Erdkontakt verlegen. Tropenholz splittert kaum und verzieht sich nicht. Der guten Haltbarkeit steht als Manko die Herkunft aus der Ferne entgegen.

WPC

WPC ist ein Kunstprodukt und besteht aus einem Mix aus Kunststoff und recyceltem Holz, aber auch Bambus oder Reisspelzen. Die Verbundstoffe sehen fast wie natürliches Holz aus, sind aber widerstandsfähiger und pflegeleicht wie Kunststoff. Terrassendielen aus WPC halten 20 Jahre und mehr, die Terrassendielen brauchen wie Holz eine stabile Unterkonstruktion. WPC-Dielen verändern ihre Farbe, den endgültigen Farbton sieht man erst nach einigen Monaten. Neben Produkten im typischen Holzdekor gibt es Modelle, die sich bewusst von der Holz-Optik lösen und damit die gestalterischen Möglichkeiten erweitern.

Kies und Splitt

Kies und Splitt sind deutlich günstiger als Steine, Beton, Holz oder WPC, sie sind robust und haltbar. Splitt liegt stabiler, in Kies sinkt man mehr ein. Für Wege und Sitzplätze eignen sich am besten Korngrößen von fünf bis acht Millimeter beziehungsweise acht bis 16 Millimeter. Unter den Kies kommt eine Tragschicht aus gröberem Schotter. Die Steinchen sind ein dauerhafter, druckfester Terrassenbelag, brauchen aber gründliche Vorbereitung. Ohne spezielle Wabenprofile verrutschen lose Kiesel und bleiben auf Dauer nicht an Ort und Stelle. Bei häufigem Betreten kommen die Oberkanten der Waben allerdings immer wieder mal zum Vorschein, Barfußlaufen ist nicht möglich und Stühle lassen sich schlecht verrücken. Splitt bleibt im Schuhprofil hängen und wird ins Haus getragen. Beim Betreten knirscht Kies unüberhörbar unter den Schuhen. Kies und Splitt lassen sich schlecht reinigen, Schmutz reichert sich im Laufe der Jahre an, sodass irgendwann Unkräuter sprießen.

Feinsteinzeug und Keramik

Zu den aktuellen Trends zählen dünne Platten aus Feinsteinzeug und Keramik. Die bei hohen Temperaturen gebrannten Fliesen sind unempfindlich gegen Verunreinigungen, sie wurden ursprünglich nur im Haus verlegt, sind inzwischen aber tauglich für den Außenbereich. Die Oberflächen können Naturstein, Beton oder Holz optisch gut nachahmen.

Großformatige Outdoorfliesen im Natursteinlook sind sehr gefragt.

Großformatige Outdoorfliesen im Natursteinlook sind sehr gefragt. Foto: Deutsche Fliese/Steuler

Angesagt sind großformatige Terrassenplatten, weil sie eine moderne und elegante Optik bieten. Diese Platten sind in verschiedenen Farben und Oberflächenstrukturen erhältlich und können dazu beitragen, eine Terrasse optisch zu vergrößern und ein einheitliches Erscheinungsbild zu schaffen.

Multifunktionalität

Ein weiterer Trend sind multifunktionale Terrassenbelege samt integrierter Beleuchtung, Entwässerungssystemen oder Heizung. Solche Innovationen tragen dazu bei, die Terrasse das ganze Jahr über nutzbar zu machen und den Komfort zu erhöhen. Weil der Energie- und Materialaufwand höher ist, steht dieser Trend in einem Widerspruch zu einem anderen Trend zu nachhaltigen Materialien wie recyceltem Kunststoff oder Holz, sofern dieser aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Diese Materialien sind umweltfreundlicher und tragen dazu bei, die CO₂-Bilanz der Terrasse zu verbessern.

Peter Bierl

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