Weltraumforschung:Japan unterwegs zum Mond

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Japan hat seinen ersten Satelliten in Richtung zum Mond gestartet. Die Mission soll das umfangreichste Programm zur Erforschung des Erdtrabanten seit dem amerikanischem Apollo-Programm sein.

Japan hat erfolgreich seinen ersten Satelliten auf den Weg zum Mond gebracht.

So sieht der Mondorbiter "Selene" aus. (Foto: Grafik: Nasa)

Der Mondorbiter Selene (Selenological and Engineering Explorer) mit dem Spitznamen Kaguya hob in der Nacht zu Freitag von der Insel Tanegashima ab.

45 Minuten später trennte sich die Sonde von der Rakete und machte sich auf die 380.000 Kilometer lange Reise zum Mond.

Wie die japanische Raumfahrtagentur mitteilte, handele es sich bei der Mission um das umfangreichste Programm zur Erforschung des Erdtrabanten seit dem amerikanischem Apollo-Programm der 1960er und 1970er Jahre.

Wichtig ist das Kaguya-Projekt für Japan, um sich in der Raumfahrt einen Vorsprung vor China, Indien und den USA bei der Erforschung des Monds zu verschaffen.

Außerdem sei sie der erste Schritt für Japans Ziel, eine bemannte Raumstation auf dem Mond zu errichten, hieß es.

Das Programm, das rund 55 Milliarden Yen (355 Millionen Euro) kostet, soll ein Jahr dauern.

Der drei Tonne schwere Orbiter mit zwei jeweils 50 Kilogramm schweren kleineren Satelliten wird die Oberfläche aus einer Umlaufbahn etwa 100 Kilometer über dem Mond erkunden.

Mit rund 15 verschiedenen Messinstrumenten und Beobachtungsgeräten soll die mineralische Zusammensetzung des Mondes ermittelt und magnetische Phänomene aufgeklärt werden.

Außerdem sollen während des im Dezember beginnenden zehnmonatigen Forschungsprogramms gestochen scharfe Fernsehbildbilder vom Mond zur Erde gesendet werden.

Der Start der Sonde war ursprünglich für Ende 2005 geplant, war aber nach einem Fehlstart der Transporter-Rakete H-2A Ende 2003 verschoben worden.

Benannt ist die Sonde nach einer Figur aus einer alten japanischen Erzählung, der Prinzessin Kaguya-hime, die vom Mond kam und auch zu ihm zurückkehrte.

© sueddeutsche.de/Reuters/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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