Weltkulturerbe:Auf Festplatte gemeißelt

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Wie lassen sich archäologische Stätten dauerhaft konservieren? Eine Organisation aus Kalifornien versucht es mit digitaler 3-D-Technologie. Und plant nun, die letzten Monumente Syriens zu retten.

Von Kathrin Zinkant

Stroh, Schilf, Holz und Lehm sind nichts für die Ewigkeit. Doch ein paar Jahrhunderte hätten die besonderen, vollständig aus organischem Material gebauten Bauten im Herzen Ugandas wohl noch überdauert, und mit ihnen das spirituelle Zentrum der größten Bevölkerungsgruppe des Landes, der Baganda. Dann aber kam das Feuer. Fünf Jahre ist es her, da stand die rituelle Begräbnisstätte der Baganda-Könige in Kasubi plötzlich in Flammen, das mehr als 30 Meter durchmessende Hauptgebäude brannte fast vollständig ab. Die Unruhen nach der Katastrophe forderten Tote unter den Baganda, der Premierminister von Uganda wurde öffentlich von einer Prinzessin des Königshauses der Brandstiftung verdächtigt. Bis heute liegen die Ergebnisse der amtlichen Untersuchung nicht vor, die Akten bleiben unter Verschluss. Und die Grabstätte? Erst 2001 war das historische Monument der fast 800 Jahre alten Monarchie von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannt worden. Unter normalen Umständen wäre das Zeugnis dieser alten ostafrikanischen Kultur durch den Brand für immer verloren gewesen.

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