Wasserkraft:Wasserkraft - Energiequelle mit ungewisser Zukunft

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Wasserkraftanlagen arbeiten effektiv, ihr Bau setzt jedoch meistens massive Eingriffe in die Landschaft voraus / Was Gezeiten- und Wellenkraftwerke bringen

Markus C. Schulte

Wasserkraft ist eine der ältesten Energiequellen der Menschheit: Schon seit über zwei Jahrtausenden wird die Kraft aufgestauten oder fließenden Wassers genutzt, um Korn- und Sägemühlen oder Hammerschmieden zu betreiben.

Energiegeladen: Stürzendes Wasser auf Island (Foto: ajh)

Produktion effektiv und ohne Schadstoffe

Seit etwa hundert Jahren dient fließendes Wasser vor allem zur Stromerzeugung. Heute produzieren Wasserkraftwerke weltweit ein Fünftel des gesamten Stroms.

Wasserkraftwerke haben einen hohen Wirkungsgrad: 75 bis 90 Prozent der Energie des fließenden Wassers werden über Turbinen in Strom umgewandelt. Bei der Umsetzung entstehen keine Schadstoffen und die Wärmeabgabe an die Umwelt (Abwärme) ist gering.

Negativ zu Buche schlägt allerdings, dass der Bau von Wasserkraftwerken meistens zu massive Eingriffe in die Landschaft zur Folge hat.

Vier Prozent Anteil an der Stromerzeugung in Deutschland

Der Anteil der Wasserkraft an der Stromerzeugung in Deutschland liegt bei vier Prozent - weit mehr, als hierzulande mit Windkraft, Sonnenenergie oder anderen erneuerbaren Energieträgern erzeugt wird. Allein im Jahre 1998 wurden durch den Einsatz der Wasserkraft anstelle fossiler Energieträger 17 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Abgabe in die Atmosphäre vermieden.

Norwegen: Strom zu 99,9 Prozent aus Wasserkraft

Unter jenen Ländern in Europa, die Wasserkraft in nennenswertem Rahmen nutzen, ist Deutschland das Schlusslicht. Spitzenreiter ist Norwegen, wo der Strom 1997 zu 99,9 Prozent mit Wasserkraftanlagen produziert wurde.Aber auch die Alpenländer Österreich und die Schweiz nutzen die Energie der von den Bergen kommenden Bäche und Flüsse, um mehr als die Hälfte ihres Stromes zu erzeugen.

Nicht überall gute Bedingungen, um Wasserkraft zu nutzen

Nicht allen Ländern steht Wasserkraft zur Verfügung. So fehlen etwa den Niederländern schlichtweg Berge, von deren Gipfeln in Österreich die Gebirgsflüsse herabstürzen und dabei die nötige Fließgeschwindigkeit entwickeln. Während Frankreich an der Atlantikküste ein Gezeitenkraftwerk betreiben kann, sind die Tidenhübe andernorts nicht hoch genug für solche Anlagen. Ähnliches gilt auch für Wellenenergiekraftwerke. Gute Bedingungen hierfür finden sich hauptsächlich an den Küsten Schottlands, Indiens oder Japans.

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